Plagiatsverdacht: Guttenberg-Verlag wartet ab
Berlin (dpa) - Der Berliner Verlag Duncker & Humblot, der die umstrittene Dissertation von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) verlegt hat, will vorerst nicht auf die Vorwürfe gegen den Autoren reagieren.
„Für uns ist die Prüfung der Uni Bayreuth die maßgebliche Instanz, nicht von außen angetragene Vorwürfe“, sagte Geschäftsführer Florian Simon der Nachrichtenagentur dpa. Der Verlag ist auf wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften spezialisiert und hat seinen Sitz in Berlin.
„Eine Arbeit wird an einer renommierten Universität wie Bayreuth nicht zwei Mal mit "Summa cum laude" bewertet, wenn Zweifel an der wissenschaftlichen Exzellenz bestehen“, sagte Simon mit Verweis auf Guttenbergs Dissertation. Grundsätzlich gelte die Unschuldsvermutung, bis das Gegenteil bewiesen sei. Im schlimmsten Fall könnte Guttenbergs Buch vom Markt genommen werden.
Guttenbergs Dissertation ist einer Auflage von 400 Exemplaren erschienen - das sei bei wissenschaftlichen Schriftenreihen üblich, erklärte der Verlag. Rund 250 Bücher sind nach Unternehmensangaben verkauft worden.
Die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwoch) hatte berichtet, Guttenberg habe an mehreren Stellen seiner juristischen Doktorarbeit ohne Verweis fremde Textpassagen verwendet. Der Minister schließt einzelne Fehler beim Zitieren nicht aus.