Polen verurteilt Gewalt gegen Demonstranten
Warschau (dpa) - Die polnische Regierung hat die Gewalt gegen die Demonstranten in der Ukraine scharf verurteilt. „Wir bekunden unsere Solidarität mit der friedlich im Namen europäischer Werte demonstrierenden Gesellschaft“, erklärte das Außenministerium am Mittwoch in Warschau.
Polen sei „tief beunruhigt“ über die Verschärfung der Lage in seinem Nachbarland. Das Ministerium bestellte noch am Vormittag den ukrainischen Botschafter Markijan Malski ein.
Auch der Diplomat zeigte sich nach dem Treffen besorgt über die Lage in seinem Land. „Jeder vernünftige Mensch verurteilt Gewalt gegen Demonstranten, die friedlich protestieren“, sagte Malski vor Journalisten. Er sei überzeugt, dass ein Dialog am Runden Tisch der einzige Ausweg aus der gegenwärtigen Lage sei. „Die Ereignisse der vergangenen Nacht sind leider sehr beunruhigend.“
Das Warschauer Außenministerium nannte es bedauerlich, dass ausgerechnet ein Land zur Gewalt gegen friedliche Demonstranten greife, das derzeit den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) habe. Die Werte der OSZE seien „unvereinbar mit dem, was wir heute Nacht in Kiew gesehen haben“. Mit einem solchen Vorgehen drohe die Ukraine ihre internationale Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Polen unterstützt seit Jahren eine europäische Integration der Ukraine. Der ehemalige Staatspräsident Aleksander Kwasniewski ist einer der Vermittler in den Gesprächen über die Freilassung der inhaftierten ukrainischen Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko.