Porträt: Steile Karriere einer Quereinsteigerin
Berlin (dpa) - Als politische Quereinsteigerin hat Ursula von der Leyen eine Karriere hingelegt, die ihresgleichen sucht.
Innerhalb von zwölf Jahren schaffte es die Tochter des früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht vom CDU-Ratsmitglied der Kleinstadt Sehnde in die Landesregierung in Hannover und schließlich in die Bundesregierung, wo sie inzwischen den dritten Ministerposten hat. Nach ihrer Zeit als Familien-, dann Arbeitsministerin ist sie seit 2013 die erste Verteidigungsministerin der Bundesrepublik Deutschland.
Von der Leyen galt immer als Musterschülerin. Ihr Abitur hat sie mit einem Notendurchschnitt von 0,7 absolviert. Dann folgte das Medizinstudium mit Doktortitel und schließlich die Karriere in der Politik, die sie trotz ihrer Verpflichtungen als Mutter von sieben Kindern zielgerichtet durchzog. Nebenbei findet sie manchmal sogar noch Zeit für ihr Hobby: Dressurreiten.
Von der Leyen gilt als extrem diszipliniert. Unter der Woche übernachtet sie im Verteidigungsministerium neben ihrem Büro, um bloß keine Arbeitszeit zu verlieren.
In ihrer Partei hat sie nur mäßigen Rückhalt, was auch an ihren Ergebnissen bei den Wahlen zur stellvertretenden Parteichefin ablesbar ist. Vielen in der CDU gilt sie als zu modern. Trotzdem wird die 57-Jährige seit Jahren als mögliche Nachfolgerin von Bundeskanzlerin Angela Merkel gehandelt. Wenn man sie darauf anspricht, hat sie eine Standard-Antwort parat: Jede Generation habe ihren Kanzler, und in ihrer Generation sei das Angela Merkel.