Porträt: Ukrainischer Innenminister Arsen Awakow

Kiew (dpa) - Mit der Krise im russisch geprägten Osten des Landes steht der ukrainische Innenminister Arsen Awakow nur zwei Monate nach der Ernennung bereits vor einer großen Herausforderung.

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Der stets adrett gekleidete Ressortchef, der als Vertrauter von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko gilt, war erst im Februar vereidigt worden - nach der Flucht seines moskautreuen Vorgängers Vitali Sachartschenko ins Ausland.

Awakow wurde am 2. Januar 1964 als Sohn eines Sowjetsoldaten in Aserbaidschan geboren und ist armenischer Herkunft. Im Alter von zwei Jahren zog er mit der Familie in die Ukraine. Hier war der Ingenieur für Automatisierungstechnik in den 1990er Jahren als Geschäftsmann tätig.

Bei der Orangenen Revolution 2004/05 unterstützte der Millionär die prowestlichen Kräfte um Timoschenko. Präsident Viktor Juschtschenko ernannte ihn 2005 zum Gouverneur von Charkow. 2010 reichte er nach dem Sieg des prorussischen Politikers Viktor Janukowitsch bei der Präsidentenwahl aber seinen Rücktritt ein.

Bei der Bürgermeisterwahl in Charkow 2010 scheiterte er knapp. Im gleichen Jahr trat er Timoschenkos Vaterlandspartei bei. Er gehört zum Parteivorstand. Im Januar 2012 leitete die Justiz Ermittlungen wegen des angeblich undurchsichtigen Verkaufs von Grundstücken ein. Awakow wurde von Interpol gesucht und in Italien verhaftet. Ein Gericht lehnte aber die Auslieferung ab. Nach seiner Wahl zum Parlamentsabgeordneten kehrte er im Dezember in die Ukraine zurück.

Im politischen Tagesgeschäft spricht sich der 50-Jährige für „maximale Transparenz“ aus. So ist der Vater eines schon erwachsenen Sohnes ein leidenschaftlicher Nutzer des Online-Netzwerks Facebook.