Putin bei Gedenkfeier im Jüdischen Museum in Moskau
Moskau (dpa) - Zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz hat Kremlchef Wladimir Putin eine Rückbesinnung auf internationale Zusammenarbeit gefordert.
„Die Gefahr eines Strebens nach Weltherrschaft (...) zeigt sich mit voller Wucht in der Ostukraine, wo Zivilisten kaltblütig erschossen werden“, sagte er am Dienstag bei einer Gedenkfeier im Jüdischen Museum in Moskau. „Wir sollten gemeinsam (...) das Recht von Staaten auf ihren eigenen Weg der Entwicklung verteidigen“, betonte der Präsident.
Putin würdigte dabei auch den großen Beitrag des jüdischen Volkes im Kampf gegen den Faschismus. Eine halbe Million Juden hätten in der Roten Armee gekämpft und fast 200 000 seien gefallen. Mit dem Oberrabbiner Russlands, Berel Lazar, zündete er schwarze Kerzen an.
An der Feier nahmen auch Veteranen und geistliche Würdenträger teil. In der rund 9000 Quadratmeter großen Backsteinhalle des renommierten Architekten Konstantin Melnikow dreht sich seit 2012 alles um jüdisches Leben in Russland und seine Geschichte.
Obwohl die Rote Armee 1945 Auschwitz befreit hatte, war Putin nicht zum Gedenken nach Polen gereist. Nach Kremlangaben war der russische Präsident anders als vor zehn Jahren nicht als Ehrengast eingeladen. Polen hatte betont, an niemanden Einladungen verschickt zu haben.