Russland sieht „keinen Grund zur Sorglosigkeit“

Moskau (dpa) - Nach der Laborbestätigung des EHEC-Erregers will Russland die Lage vor einem möglichen Aufheben des Gemüseboykotts weiter beobachten. „Wir haben keinen Grund zur Sorglosigkeit“, sagte der oberste Amtsarzt Gennadi Onischtschenko nach Angaben der Agentur Interfax.

Zuvor hatte EU-Verbraucherkommissar John Dalli in Brüssel gesagt, der Fund von Erregern an Sprossen von einem Hof in Niedersachsen sei „eine äußerst wichtige“ Entwicklung. „Wir halten uns an die Vereinbarungen des EU-Russland-Gipfels, nicht an Erklärungen eines Kommissars“, sagte Onischtschenko.

Russland will die Einfuhr einzelner Gemüsesorten aus den 27 EU-Staaten wieder erlauben, wenn diese auf EHEC geprüft wurden und mit einem Laborzertifikat versehen sind, das die Sicherheit garantiert. Das hatte Kremlchef Dmitri Medwedew am Vortag auf dem EU-Russland-Gipfel in Nischni Nowgorod unterstrichen. Die EU hatte das Importverbot Russlands als überzogen kritisiert und die Wiederöffnung des russischen Marktes verlangt.