Sabine Lisicki: „In einem Finale kann alles passieren“
London (dpa) - Fragen an die deutsche Tennisspielerin Sabine Lisicki einen Tag vor dem Wimbledon-Endspiel gegen die Französin Marion Bartoli:
Fühlt es sich heute anders an als gestern, wirklich im Endspiel von Wimbledon zu stehen und die große Chance auf den Titel zu haben?
Lisicki: „Darüber denke ich nicht nach. Ich gehe einfach raus, um das Match zu gewinnen. Ich möchte besser sein als meine Gegnerin. Nur darüber denke ich nach. Ich bin total fokussiert auf das Match. Ich bin noch wirklich im Turniermodus drin. Ich werde alles geben, mein bestes Tennis abliefern und sehen, was passiert.“
Wie werden Sie sich vorbereiten? Gibt es bestimmte Gewohnheiten?
Lisicki: „Wie immer. Genauso wie in den letzten zehn Tagen auch. Aufstehen, gut frühstücken, aufwärmen, etwas essen und dann bereitmachen für das Match.“
Haben Sie gedacht, dass es sich so anfühlen würde, einmal im Endspiel von Wimbledon zu stehen? Wie viel Spaß hatten Sie in diesem Turnier?
Lisicki: „Ich hatte sehr viel Spaß. Es war bislang eine großartige Reise. Sie ist noch nicht zu Ende. Seit Turnierbeginn hatte ich gute Matches und große Herausforderungen, die mich auf morgen vorbereitet haben. Ich bin wirklich bereit.“
Sie haben hier schon einige Spitznamen verpasst bekommen. Welcher gefällt Ihnen denn am besten?
Lisicki: „Ich glaube, einer der ersten war Bum Bum Bine. Ja, das passt wohl zu meinem Spiel.“
Wie würden Sie den Stil von Marion Bartoli beschreiben?
Lisicki: „Aggressiv.“
Was beeindruckt sie am meisten bei ihrer Gegnerin?
Lisicki: „Sie spielt aggressives Tennis. Das ist alles, was ich sagen kann. Auf die anderen Dinge achte ich nicht. Ich schaue auf mich.“
Sind Sie körperlich noch fit oder doch etwas müde nach diesen zwei anstrengenden Wochen?
Lisicki: „Ich fühle mich echt richtig gut, viel besser auch als vor zwei Jahren, als ich hier im Halbfinale stand. Das ist etwas, was mich auch sehr positiv aufs Finale blicken lässt. Ich habe gut gespielt, gute Matches absolviert, viel Selbstvertrauen getankt. Und ich freue mich wirklich aufs Finale.“
Inwiefern beschäftigen Sie sich mit der Art, wie Marion Bartoli spielt? Hat das einen Einfluss darauf, wie Sie spielen?
Lisicki: „Mein Spiel bleibt mein Spiel. Man hat eine Taktik, wenn man rausgeht. Das werden wir heute Abend besprechen. Meine Trainer schauen sich ein paar Videos an, ich auch ein bisschen, um zu sehen, was sie gerne macht, wie sie spielt. Das ist ja von Jahr zu Jahr etwas anders. Die Hauptsache wird sein, mein Spiel durchzuziehen. Gut zu servieren, aggressiv zu sein und wenige Fehler zu machen.“
Inwieweit hilft es, dass Sie wissen, sie hier in Wimbledon schon einmal geschlagen zu haben?
Lisicki: „Weil es ein Finale ist, ist es relativ egal. In einem Finale kann alles passieren. Man muss sich nur auf dieses eine Match konzentrieren, egal was vorher war.“