Kommentare im Überblick Schadenfreude, Spott und Erleichterung bei Ceta-Kritikern

Brüssel (dpa) - Der Abbruch der Verhandlungen um das Handelsabkommen Ceta sorgt im Lager der Gegner für große Freude. Ausgewählte Kommentare im Überblick:

„Nicht die Wallonie hat das Grab für Ceta geschaufelt, sondern die Architekten des Vertrags selbst. Die EU hat den Bogen überspannt, weil sie mit Ceta Bereiche regeln will, die weit über einen Handelsvertrag hinausgehen.“
(Sven Giegold, finanz- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament)

„Tausende Menschen in der Europäischen Union sind gegen Ceta auf die Straße gegangen, um das unfaire Handelsabkommen zu Fall zu bringen. Die Staats- und Regierungschefs sollten den Druck auf die wallonische Regierung stoppen und den EU-Kanada-Gipfel absagen.“
(Ska Keller, handelspolitische Sprecherin der Grünen im Europäischen Parlament.)

„Europäische Kommission und Rat müssen sich jetzt die Frage gefallen lassen, ob sie weiter hinter dem Rücken der Öffentlichkeit Handelsverträge abschließen wollen. Oder, ob sie besser von Anfang an, die Bedenken und Einwände der Bürgerinnen und Bürger und der Zivilgesellschaft ernst nehmen sollte.“
(Gabi Zimmer, Vorsitzende der linken GUE/NGL-Fraktion im EU-Parlament.)

„Das Ende von Ceta signalisiert hoffentlich den Beginn einer neuen EU-Handelspolitik. Die EU sollte sich verpflichten, die Menschen und den Planeten an die erste Stelle zu setzen, indem sie Investitionsschiedsgerichte völlig aus EU-Handelsabkommen entfernt.“ (Laurens Ankersmit von der Umweltschutzorganisation Client Earth.)

„Dieser deutliche Rückschlag für Ceta liegt nicht nur an der Wallonie. Es gibt tiefen, weit verbreiteten Widerstand gegen Ceta und viele Millionen Menschen stimmen mit der Haltung der Wallonie überein. Tausende überall in Europa und Kanada haben Position bezogen und sind aktiv geworden, damit dies passiert.“
(Maude Barlow von der kanadischen Aktivisten-Organistion Council of Canadians.)