Hintergrund Schengener Informationssystem mit Millionen Fahndungsdaten
Freiburg (dpa) - Das Schengener Informationssystem (SIS) stellt Polizei und Justiz in Europa seit 1995 Fahndungsdaten zur Verfügung.
Ob es um jugendliche Ausreißer, gestohlene Autos oder um Schwerverbrecher geht: Polizeibeamte aus 28 Staaten können derzeit auf mehr als 60 Millionen Daten zugreifen, darunter Bilder und Fingerabdrücke.
Die Polizeidatenbank decke fast die Hälfte der Fläche Europas ab und leiste einen großen Beitrag zur Sicherheit in der Europäischen Union, heißt es beim Bundeskriminalamt. Als EU-Mitglieder sind Deutschland und Griechenland an dem System beteiligt.
Der Zugang ist nationalen Strafverfolgungs-, Justiz-, und Verwaltungsbehörden vorbehalten. Die Polizeibehörde Europol sowie die Justizbehörde Eurojust haben beschränkten Zugriff. 2013 ging die neue Generation des Systems, SIS II, an den Start.
1985 hatten die Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten in Schengen eine Vereinbarung über die Abschaffung der Grenzkontrollen unterzeichnet. Der luxemburgische Grenzort Schengen wurde mittlerweile zum Synonym für die Reisefreiheit von mehr als 400 Millionen Menschen in Europa. Angesichts offener Grenzen soll die Europäische Polizeidatenbank SIS die Sicherheit im Schengen-Raum erhöhen.