Schlappe für Scholz bei Wahl zum SPD-Vize
Leipzig (dpa) - Olaf Scholz hat bei seiner Wiederwahl zum stellvertretenden SPD-Vorsitzenden eine Schlappe erlitten. Beim Bundesparteitag in Leipzig bekam Hamburgs Erster Bürgermeister am Freitag von den Delegierten nur eine Zustimmung von 67,3 Prozent, 2011 waren es noch 84,9 Prozent gewesen.
Scholz gilt als Befürworter eines Mitte-Kurses mit einer Schärfung des wirtschaftspolitischen Profils. Der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel rückt als einer von fünf Vizes neu in die engere Parteiführung auf.
Der 44-Jährige erhielt eine Zustimmung von 88,9 Prozent. Er ersetzt Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der nicht mehr kandidiert hatte. Von allen fünf Stellvertretern erzielte Schäfer-Gümbel das beste Ergebnis. Neben Scholz mussten auch Hannelore Kraft, Aydan Özoguz und Manuela Schwesig schlechtere Ergebnisse als beim letzten Mal verkraften.
Kraft bekam 85,6 Prozent Zustimmung (2011: 97,2 Prozent), Özoguz erhielt 79,9 Prozent (2011: 86,8), und Schwesig kam auf 80,1 Prozent Zustimmung (2011: 82,9). Am Donnerstag war bereits SPD-Chef Sigmar Gabriel mit einem Dämpfer für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt worden war, er erhielt 83,6 Prozent Zustimmung.