Schlechte Internet-Qualität in ICE-Zügen
Berlin (dpa) - Die Grünen im Bundestag beklagen zu schlechte Internet-Verbindungen in Fernzügen der Deutschen Bahn. Noch immer seien nicht alle ICE-Züge mit eigenem Funknetz (WLAN) ausgestattet.
„Aber selbst dort, wo es Hotspots gibt, ist nicht gewährleistet, dass man das Internet tatsächlich nutzen kann. Das zeigt die tagtägliche Erfahrung aller Bahnreisenden“, stellte die Fraktionssprecherin für digitale Infrastruktur, Tabea Rößner, fest.
Seit Mitte Dezember können Bahnkunden der 1. Klasse kostenlos WLAN nutzen. Für alle anderen wird es das Angebot voraussichtlich erst 2016 geben. Um die Funktechnik entlang der Bahnstrecken kümmert sich die Deutsche Telekom. Technisch kompliziert ist der Wechsel der Funkzellen bei hohem Tempo des Zuges.
In einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung erkundigten sich die Grünen nach dem Stand der Internet-Versorgung bei der bundeseigenen Bahn. In seiner Antwort wollte das Verkehrsministerium keine detaillierten Angaben zur Empfangsqualität und verfügbaren Bandbreite machen. Dies falle „in das unternehmerische Interesse der Konzerne“ und unterliege „der vertraglichen Geheimhaltung“. Die Grünen halten diese Antwort für „mehr als unbefriedigend“.
Ein Vodafone-Sprecher bekräftigte, der Mobilfunk-Anbieter habe sich gemeinsam mit der Telekom und Telefónica Deutschland zu einer Initiative zusammengeschlossen, um den Handy-Empfang in rund 250 ICE-Zügen zu verbessern. Dabei investieren die Netzbetreiber, um das Breitbandnetz entlang der ICE-Strecken aufzurüsten. Die Bahn wiederum wolle entsprechende moderne Repeater einbauen, welche die Funksignale nach innen in die Waggons weiterleiten. „Die Smartphone-Kunden in Deutschland können sich auf bessere Zeiten in den Zügen der Bahn freuen“, sagte Vodafone-Deutschlandchef Jens Schulte-Bockum.