Hintergrund Sicherheitsmaßnahmen in der Jerusalemer Altstadt
Tel Aviv (dpa) - Der Streit um neue Sicherheitsmaßnahmen am Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Edles Heiligtum) in Jerusalem hat blutige Konfrontationen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften ausgelöst.
Doch schon vorher gab es verschiedene Regelungen, um für Sicherheit in der Jerusalemer Altstadt zu sorgen.
EINGÄNGE ZUR ALTSTADT: An den acht Toren zur Altstadt stehen schwer bewaffnete israelische Sicherheitskräfte. Sie kontrollieren auffällige Personen. Besonders am Damaskus-Tor am Eingang zum muslimischen Viertel sind viele Polizisten positioniert, weil dort in den vergangenen knapp zwei Jahren Palästinenser häufig Anschläge verübten. Zeitweise waren auch Scharfschützen über dem Tor zu sehen.
KLAGEMAUER: An den drei Eingängen zum Platz vor der Klagemauer befinden sich Sicherheitsschleusen mit Metalldetektoren. Taschen werden unter anderem auf Waffen hin kontrolliert. Die Klagemauer ist die wichtigste heilige Stätte im Judentum.
TEMPELBERG (EINGANG FÜR TOURISTEN): Touristen und nicht-muslimische Besucher gehen durch einen Eingang mit Sicherheitsschleusen und Metalldetektoren. Taschen werden auf Waffen und religiöse Schriften durchsucht. Nur Muslime dürfen auf dem Plateau beten.
TEMPELBERG (EINGÄNGE FÜR MUSLIME): Das Tempelberg-Plateau mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. An den insgesamt zehn Zugängen für Muslime standen bisher lediglich israelische Sicherheitskräfte. Diese kontrollierten stichprobenartig die Ausweise und Genehmigungen von Gläubigen. Männliche Palästinenser aus dem Westjordanland im Alter zwischen 13 und 54 Jahren benötigen eine Genehmigung zur Fahrt nach Jerusalem, ebenso wie Frauen im Alter zwischen 13 und 44 Jahren.
AUF DEM TEMPELBERG: Auf dem Areal ist die jordanische Wakf-Behörde verantwortlich, zu der rund 50 Sicherheitskräfte gehören. Sie sind nicht bewaffnet und achten vor allem darauf, dass sich Besucher und Gläubige angemessen verhalten und kleiden. Männer und Frauen dürfen beispielsweise nicht in kurzen Hosen auf dem Tempelberg herumlaufen. Es gibt auch eine israelische Polizeistation mit bewaffneten Kräften auf dem Gelände.
GRABESKIRCHE: Eines der wichtigsten Heiligtümer für Christen steht etwa zehn Minuten zu Fuß entfernt vom Tempelberg. Dort gibt es keine sichtbaren Sicherheitskontrollen. Grundsätzlich sind allerdings in der ganzen Altstadt Kameras verteilt und Polizisten präsent.