Steinmeier: „Grexit“ wäre „verheerendes Signal“
Berlin (dpa) - Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor negativen Folgen eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone für das Ansehen der Europäischen Union gewarnt.
„Selbst wenn wir eine solche Entwicklung finanz- und währungspolitisch bewältigen können, wäre das Signal eines Grexit an die Länder außerhalb der EU verheerend“.
China, Indien und die USA beobachteten genau, ob die Europäer diese Krise meisterten oder an der Herausforderung scheiterten, sagte Steinmeier dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Für den Fall eines Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone gelte: „Europa würde in Teilen der Welt an Ansehen verlieren und Glaubwürdigkeit einbüßen.“
Zugleich kritisierte Steinmeier die griechische Regierung. Es sei „eine Mischung von Unerfahrenheit, Ideologie und radikaler Rhetorik“, mit der diese die Verhandlungen in eine Sackgasse getrieben habe. Dabei sei leider auf der Strecke geblieben, was dieser Kurs für die Menschen in Griechenland bedeute. Nach einem „Nein“ beim Referendum werde es keineswegs leichter, zu einem Kompromiss zu kommen. „Im Gegenteil“, betonte der Minister. Griechenland solle gemeinsam mit den Partnern einen Weg aus der Misere suchen, „der Europa und die Mitgliedsländer der Eurozone nicht überfordert“, forderte er.