Stichwort: Jerusalem - Zentrum für drei Religionen
Jerusalem (dpa) - Die Stadt Jerusalem beherbergt bedeutende religiöse Zentren für Christentum, Islam und Judentum.
Seit dem Sechstagekrieg 1967, der Israel die Herrschaft über die ganze Stadt sicherte, sehen Juden Jeruschalajim (Stadt des Friedens) als „unteilbare Hauptstadt“ Israels an. Die Palästinenser wollen den Ostteil der arabisch Al Kuds (die Heilige) genannten Stadt als Hauptstadt ihres unabhängigen Staates. Auch für die zum Teil tief zerstrittenen christlichen Strömungen gibt es heilige Stätten.
Brennpunkt der Spannungen ist der Tempelberg in der Altstadt - für Muslime der „Haram El Scharif“ (Edles Heiligtum). Nach ihrem Glauben ist der Prophet Mohammed von dort in den Himmel aufgestiegen. Hier stand der von den Römern zerstörte jüdische Tempel, heute beten an der Stelle Muslime in der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom. Der heilige Ort steht offiziell unter muslimischer Verwaltung. Juden dürfen ihn besuchen, aber nicht überall dort beten. Sie beten an der stehen gebliebenen Westmauer des Tempels, der Klagemauer.
Für Christen ist vorrangig die Grabeskirche in der Altstadt ein wichtiges Heiligtum. Nach christlichem Glauben steht das Gotteshaus an der Stelle, an der Jesus gekreuzigt und begraben wurde. Traditionell feiern Gläubige dort auch das Osterereignis: die Auferstehung Christi. Mehrere christliche Gemeinden teilen sich die Verwaltung der Stätte.