Stichwort: Masar-i-Scharif
Berlin (dpa) - Masar-i-Scharif gehört mit etwa 180 000 Einwohnern zu den wichtigsten schiitischen Wallfahrtsorten Afghanistans und hat zudem große strategische Bedeutung. Dort kreuzen sich wichtige Versorgungsrouten nach Usbekistan und Turkmenistan.
Mit der Hauptstadt Kabul verbindet die an den nördlichen Ausläufern des Hindukusch gelegene „Stadt des Heiligen“ eine Passstraße.
Wahrzeichen der Stadt ist die blaue Grabmoschee des Kalifen Ali, des Schwiegersohns des Propheten Mohammed. Wirtschaftliche Blüte erlangte Masar-i-Scharif besonders wegen seiner Lage in einer fruchtbaren Ebene, wo Baumwolle, Getreide und Obst angebaut werden.
Bis 1998 war die Hauptstadt der Provinz Balch eine Hochburg der sogenannten Nordallianz, die gegen die radikal-islamischen Taliban kämpfte. Nach der Eroberung durch die Taliban sollen hunderte Einwohner bei Massakern ums Leben gekommen sein. 2001 eroberte die Nordallianz Masar-i-Scharif zurück. 2006 errichtete die Bundeswehr dort ihr größtes Feldlager außerhalb Deutschlands.