Stichwort: Stuttgart 21
Stuttgart (dpa) - Beim Projekt Stuttgart 21 wird der bisherige Kopfbahnhof in der Landeshauptstadt zu einem Durchgangsbahnhof unter der Erde umgebaut.
Außerdem soll der neue Bahnhof an die geplante Schnellbahntrasse zwischen Wendlingen und Ulm angeschlossen werden. Die Schätzungen der Bahn gehen von 4,1 Milliarden Euro Kosten aus, plus 2,9 Milliarden Euro für die Schnellbahnstrecke. Im Februar 2010 war Baubeginn.
Das Projekt ist seit Beginn der Planungen vor 15 Jahren umstritten. Umweltschützer, Bürgerinitiativen und Politiker von Grünen und aus dem linken Lager sind dagegen. Sie befürchten explodierende Kosten und stellen infrage, dass der neue Bahnhof leistungsfähiger ist als der bestehende oder ein renovierter Kopfbahnhof. Ihr Modernisierungskonzept für den bestehenden Bau trägt den Namen „K21“.
Die Befürworter des Projekts - politisch vor allem von CDU, FDP und weiten Teilen der SPD repräsentiert - verweisen auf den neu entstehenden Stadtteil auf den freiwerdenden Gleisflächen, die kürzeren Fahrtzeiten und die Arbeitsplätze, die durch den Bau und den Betrieb von Stuttgart 21 entstehen.
Bezahlt wird das Projekt von der Bahn, dem Bund, dem Land, der Region und Stadt Stuttgart sowie dem Stuttgarter Flughafen. Die neue grün-rote Landesregierung bereitet eine Volksabstimmung vor: Die Baden-Württemberger sollen Ende des Jahres über einen Ausstieg des Landes aus dem Projekt entscheiden.