Chronologie: Von der Schlichtung bis zum Stresstest
Stuttgart (dpa) - Mit der öffentlichen Präsentation des Stresstests findet die Stuttgart-21-Schlichtung ihren Abschluss. dpa zeichnet die Entwicklung der vergangenen Monate nach:
22. Oktober bis 27. November 2010: In acht öffentlichen Diskussionen streiten die Befürworter des unterirdischen Durchgangsbahnhofs Stuttgart 21 mit jenen einer Modernisierung des bestehenden Kopfbahnhofes (K 21) über ihre Konzepte. Währenddessen ruhen die Bauarbeiten.
30. November 2010: Heiner Geißler plädiert in seinem Schlichterspruch für den Weiterbau des Projekts, verlangt aber Nachbesserungen. So schlägt er einen Stresstest vor, der zeigen soll, ob der geplante Tiefbahnhof leistungsfähiger ist als der Kopfbahnhof.
10. Januar 2011: Die während der Schlichtung unterbrochenen Bauarbeiten werden fortgesetzt - begleitet von Protesten.
8. Februar 2011: Erstmals seit der Schlichtung liefern sich S21-Gegner und Polizei wieder Rangeleien.
27. März 2011: Bei der Landtagswahl siegen Grüne und SPD. Zwei Tage danach verkündet die Bahn einen Stopp der Bauarbeiten und der Auftragsvergabe bis zur Regierungsbildung im Mai.
10. Juni: Der Lenkungskreis der Projektträger kann sich nicht auf eine Verlängerung des Baustopps einigen.
14. Juni: Nach dem Ende des Baustopps laufen die Arbeiten unter Protesten wieder an.
20. Juni: Mehrere hundert Stuttgart-21-Gegner stürmen eine Baustelle und verletzen neun Polizisten.
1. Juli: Der Streit zwischen Bahn und Projektgegnern über den Stresstest tobt immer heftiger. Das Gegnerbündnis will nicht an der öffentlichen Präsentation der Testergebnisse am 14. Juli teilnehmen.
8. Juli: Schlichter Geißler gibt bekannt, dass das Testergebnis erst Ende Juli präsentiert wird. Denn die Verkehrsberatungsfirma sma übermittelt ihr Gutachten zum Test den Gegnern später als geplant.
20. Juli: Rückschlag für die Gegner: Die von Grün-Rot angestrebte niedrigere Hürde für Volksabstimmungen im Südwesten - und damit für den geplanten Entscheid über S21 - scheitert im Landtag an der CDU.
21. Juli: Das Gutachten des Verkehrsberaterbüros sma bestätigt die Leistungsfähigkeit des geplanten Tiefbahnhofs. Die grün-rote Regierung akzeptiert das, streitet aber weiter über dessen Sinn.
24. Juli: Das Gegnerbündnis will doch zur Testpräsentation kommen.
26. Juli: Das grün-rote Kabinett segnet einen Gesetzentwurf ab, mit dem das Land den Finanzierungsvertrag kündigen kann - über ihn sollen die Baden-Württemberger dann im Volksentscheid abstimmen.
28. Juli: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) stellt den Stresstest infrage und bringt eine neue Simulation ins Gespräch.
29. Juli: Die Testergebnisse werden öffentlich vorgestellt.