Technik und Design verhelfen Apple zum Megagewinn

Cupertino (dpa) - Apple hat seit der Rückkehr von Steve Jobs an die Konzernspitze 1997 einen beispiellosen Aufstieg vom Pleitekandidaten zu einem der reichsten Unternehmen der Welt geschafft.

Bis Jobs' Abschied vom Chefposten hat der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino einen Geldberg von mehr als 70 Milliarden Dollar angesammelt. Das Geld wird nicht wie in Amerika oft üblich an die Aktionäre ausgeschüttet, sondern für gezielte Investitionen wie langfristige Zulieferer-Verträge verwendet. Die Mega-Deals sind eines der Rezepte, mit denen Apple technische Innovationen zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten - und damit auch noch satte Gewinne einfahren kann.

Praktisch jedes neue Quartal brachte Apple zuletzt Rekordzahlen. In dem Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 82 Prozent auf 28,57 Milliarden Dollar. Der Gewinn war mit 7,3 Milliarden Dollar mehr als doppelt so doch.

Das 2007 zunächst mit einiger Skepsis aufgenommene iPhone hat sich zum gewichtigsten Geschäftsfeld von Apple und einer Geldmaschine entwickelt. Im vergangenen Quartal brachten das Computertelefon und mit ihm verbundene Dienste 13,3 Milliarden Dollar Umsatz in die Apple-Kassen. Nach Schätzungen einiger Marktbeobachter landet mehr als die Hälfte der Gewinne aller Handy-Hersteller bei Apple - bei nur 4,6 Prozent Marktanteil.

Das erst im Frühjahr 2010 gestartete iPad wurde schnell zu einem zentralen Standbein des Konzerns. Im vergangenen Vierteljahr wurden 9,24 Millionen Geräte abgesetzt. Der Umsatz schnellte um 179 Prozent auf knapp 6,05 Milliarden Dollar hoch.

Das Geschäft mit den Tablet-Computern stellt inzwischen die klassischen Mac-Rechner deutlich in den Schatten, auch wenn bei ihnen das ultra-dünne MacBook Air aktuell für mehr Kundeninteresse sorgt. Während der PC-Markt insgesamt nur noch schwach wächst und in Westeuropa sogar stark schrumpft, kann Apple weiterhin robuste Wachstumsraten vorweisen.

Die iPod-Player, mit denen Jobs vor zehn Jahren zum Sprung in den Musikmarkt ansetzte, haben hingegen ihren Höhepunkt eindeutig überschritten: Ihr Absatz fiel zuletzt - auch durch die Konkurrenz durch iPhone und iPad - um ein Fünftel auf 7,53 Millionen Geräte.