Tina K. - eine junge Frau kämpft gegen das Wegschauen
Berlin (dpa) - Die Facebook-Seite für Jonny K. hat bereits rund 10 200 Unterstützer, zum Benefizkonzert im April kamen mehr als 1000 Gäste. Das Lied „Du bist nicht weg“ für ihn wurde auf Youtube bereits mehr als eine Million Mal angeschaut.
Dass der gewaltsame Tod des 20-Jährigen im Oktober 2012 nicht in Vergessenheit geraten ist, ist vor allem seiner großen Schwester Tina zu verdanken.
Mit ihrem Einsatz gegen Gewalt und für Zivilcourage wurde die 28-Jährige bundesweit bekannt. „Mir ist klar geworden, dass es jeden hätte treffen können. So soll es nicht weitergehen“, begründete sie ihr Engagement, für das sie mit dem Medienpreis Bambi geehrt wurde. Tina K. gründete den Verein „I am Jonny“, mit dem sie Jugendprojekte in Berlin anstoßen will. Außerdem diskutiert sie in Schulen mit Jugendlichen über Gewalt.
Vor Beginn des Prozesses gegen die mutmaßlichen „Alex-Schläger“ am Montag lobte auch Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) die junge Frau. Solche positiven Vorbilder seien wichtig gegen sinkende Hemmschwellen bei Gewalt. Der Freund von Tina K., mit dem sie eine Werbeagentur betreibt, war mit Jonny K. in der Nacht zum 14. Oktober unterwegs. Er wurde selbst verletzt und wird nun im Prozess als Zeuge aussagen.