Töpfer wirbt für parteiübergreifenden Konsens
Berlin (dpa) - Der frühere CDU-Umweltminister Klaus Töpfer hat sich auf dem Sonderparteitag der Grünen für einen Atomausstieg ausgesprochen, der von allen Parteien getragen wird.
„Wir brauchen ein Gemeinschaftswerk“, sagte Töpfer am Samstag in Berlin. Er bedankte sich bei den Grünen für die Einladung zur Bundesdelegiertenkonferenz und betonte, er habe „Respekt“ vor der Entscheidung für einen Sonderparteitag. „Meine Karriere hat heute einen neuen Höhepunkt: Ich bin zum ersten Mal auf einem Parteitag der Grünen.“ Indirekt kritisierte Töpfer, dass die anderen Parteien keinen Sonderparteitag zum Thema Atomausstieg einberufen hätten.
Der Mitvorsitzende der Atom-Ethikkommission unterstrich, der Atomausstieg müsse eng mit dem Ziel verbunden sein, weniger CO2-intensive Energien wie Kohlekraft einzusetzen. „Beides muss zusammen gesehen und realisiert werden.“
Der Bundestag stimmt am Donnerstag über die Gesetze zum Atomausstieg und zur Energiewende ab. Die Koalitionspläne für einen Ausbau der erneuerbaren Energien lehnen die Grünen geschlossen als unzureichend ab. Zur Frage, ob sie den Atomausstiegsplänen der Regierung zustimmen, zeichnete sich im Vorfeld des Sonderparteitags kein einheitliches Bild ab.