Übergriffe in der Silvesternacht: Was seitdem geschah

Köln (dpa) - Die massenhaften Angriffe auf Frauen in Köln zum Jahreswechsel haben eine ungeahnte Entwicklung ausgelöst. Ein Überblick:

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31. Dezember 2015: Rund um den Kölner Hauptbahnhof werden Hunderte Frauen, so ist aus Anzeigen und Zeugenberichten zu schließen, sexuell belästigt und ausgeraubt. Dennoch spricht die Kölner Polizei am Neujahrsmorgen in einer ersten Bilanz von einer entspannten Lage.

2. Januar 2016: Eine gesonderte Ermittlungsgruppe soll die Ereignisse untersuchen.

4. Januar: Der Polizei liegen zunächst 60 Anzeigen vor.

5. Januar: Zeugen hätten die Angreifer als Männer beschrieben, die „dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum“ stammen, teilt die Kölner Polizei mit. Die Sicherheitskräfte in der Domstadt werden von Politikern beschuldigt, versagt zu haben. Kölns neue Oberbürgermeisterin Henriette Reker erntet für Verhaltensempfehlungen an Frauen harsche Kritik. Auch aus Hamburg wird von ersten Fällen von Übergriffen berichtet.

6. Januar: Die Polizei in Köln gibt weitere Anzeigen bekannt. Nach Angaben der Landesregierung wurden erste Verdächtige ermittelt.

7. Januar: Aus einem internen Bericht der Bundespolizei geht hervor, die Polizeispitze sei schon früh über das Ausmaß der Übergriffe informiert gewesen. Demnach waren zu wenige Beamte im Einsatz.

8. Januar: NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) versetzt Polizeichef Wolfgang Albers in den einstweiligen Ruhestand.

9. Januar: Die Polizei löst eine gewalttätige Demonstration von Rechtsextremisten und Pegida-Anhängern in Köln auf. Zugleich demonstrieren viele Bürger friedlich gegen Rassismus und Sexismus.

10. Januar: Aus der Bundesregierung kommen Forderungen nach mehr Polizei und schnellerer Justiz. Sie will das Asylrecht verschärfen. Die Polizei berichtet inzwischen von mehr als 500 Anzeigen. In Köln greifen Unbekannte mehrere Ausländer an.

11. Januar: Landesinnenminister Jäger wirft der Kölner Polizeiführung bei einer Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags gravierende Fehler vor.