Ukraine und Separatisten werfen sich gegenseitig Abschuss vor

Kiew/Donezk (dpa) - Die ukrainische Regierung und die prorussischen Separatisten haben sich gegenseitig für den Abschuss einer Passagiermaschine mit 295 Menschen an Bord über dem Konfliktgebiet Donezk verantwortlich gemacht.

In Kiew warf Präsident Petro Poroschenko den Separatisten vor, die Maschine MH17 der Malaysia Airlines am Donnerstag abgeschossen zu haben - wie zuletzt mehrere ukrainische Militärflugzeuge. Die ukrainische Luftwaffe habe mit der Tragödie nichts zu tun, teilte er mit.

Die prorussischen Kräfte hingegen warfen den ukrainischen Streitkräften den Abschuss vor. Die Boeing 777 sei nahe der Großstadt Donezk abgestürzt, sagte der selbst ernannte Premierminister der nicht anerkannten „Volksrepublik“, Alexander Borodaj. Die Aufständischen hätten keine Abwehrwaffen, um Maschinen in einer Höhe von 10 000 Metern abzuschießen. Es handele sich um eine „Provokation“ der ukrainischen Luftwaffe, sagte Borodaj.

In der betroffenen Region gibt es schwere Gefechte. Die Separatisten hatten zuletzt mehrfach zugegeben, ukrainische Kampfjets, Transportmaschinen und mehrere Hubschrauber abgeschossen zu haben.