Umfrage: Klare Mehrheit erwartet Steuererhöhungen
Berlin (dpa) - Eine große Mehrheit der Bundesbürger gibt wenig auf die Zusage von Union und SPD, nicht an der Steuerschraube drehen zu wollen. 71 Prozent meinen, dass es während der Zeit der großen Koalition bis 2017 Steuererhöhungen geben werde.
Dies ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Unter den SPD-Wählern erwarten sogar 79 Prozent höhere Steuern, bei den Unions-Wählern sind es 63 Prozent. Insgesamt glauben nur 14 Prozent der Befragten, dass es bis zum Ende der Wahlperiode nicht zu höheren Steuern kommt. 15 Prozent machten keine Angabe.
Bei den Vorhaben, um die sich die schwarz-rote Regierung nach Ansicht der Bürger besonders kümmern soll, kommt das Thema Rente und Kampf gegen Altersarmut mit klarem Abstand auf den ersten Platz. 61 Prozent meinen, dass sich Union und SPD intensiv damit befassen sollten. Unter den über 55-Jährigen sind es sogar 74 Prozent.
Arbeitsplätze kommen laut YouGov-Erhebung mit 39 Prozent auf den zweiten Platz, gefolgt von den Strompreisen mit 38 Prozent und Bildung mit 31 Prozent. Dieser Bereich ist allerdings den Jüngeren wichtiger - etwa mit 38 Prozent bei den 25- bis 34-Jährigen. Auf den weiteren Plätzen folgen die Bereiche Steuern, Schulden, Pflege, Europa/Euro, Datenschutz und Verkehrsinfrastruktur.
Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) glaubt nicht daran, dass die große Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode hält. 48 Prozent gehen hingegen davon aus, dass die schwarz-rote Regierung bis Ende 2017 besteht. Für besonders stabil halten die Unions-Wähler das Bündnis (63 Prozent). Bei den SPD-Wählern gehen 54 Prozent davon aus, dass diese Koalition die vollen vier Jahre regiert.