Umfrage: Schuldenkrise macht Banken wenig Sorgen

Berlin (dpa) - Trotz der europäischen Schuldenkrise sorgen sich die deutschen Banken kaum um sich selbst. Das geht nach einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ aus einer Umfrage der Wirtschaftsberatung Ernst & Young unter rund 120 deutschen Geldhäusern hervor.

Demnach erwarten nur 22 Prozent der Bankmanager für ihre eigenen Häuser Verluste, wenn ein Staat seine Schulden nicht mehr bezahlen kann. Dass es zu einer Umschuldung kommt, bei der Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten, halten 52 Prozent der befragten Bankmanager für wahrscheinlich.

„Viele Banken schauen offenbar stark auf die direkten Folgen für ihr Eigenkapital und haben weniger mögliche Dominoeffekte innerhalb des Bankensystems im Blick“, sagte Dirk Müller-Tronnier, Bankenexperte bei Ernst & Young, der Zeitung.

Vor allem Privatbanken (64 Prozent) und Spezialbanken wie Hypothekenhäuser fürchten demnach Verluste (65 Prozent). Auslandsbanken (13 Prozent), öffentlich-rechtliche Kreditinstitute (14 Prozent) sowie genossenschaftliche Kreditinstitute (28 Prozent) sehen sich der Umfrage zufolge weniger betroffen. 88 Prozent der Manager befürchteten allerdings bei Ausfällen staatlicher Gläubiger negative Folgen für das gesamte Bankensystem, 40 Prozent in „erheblichem Umfang“.