US-Marine setzt Hilfseinsatz wegen Verstrahlung aus

Washington/Tokio (dpa) - Die US-Marine hat den Hilfseinsatz ihrer Schiffe vor der japanischen Küste am Montag wegen einer leichten Verstrahlung vorübergehend ausgesetzt. In der Umgebung, an Hubschraubern und bei ihren Besatzungsmitgliedern sei eine geringe Dosis Radioaktivität festgestellt worden.

Das teilte die US-Marine am Montag mit. Der Flugzeugträger USS Ronald Reagan und andere Schiffe der Siebten Flotte seien daraufhin an eine andere Stelle beordert worden, um nicht mehr Winden aus Richtung des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima ausgesetzt zu sein, hieß es weiter.

Zuvor hatte die „New York Times“ unter Berufung auf US-Regierungskreise geschrieben, das Schiff sei durch eine von einem japanischen Atomkraftwerk ausgehende „Wolke“ gefahren. Mehrere Crewmitglieder hätten binnen einer Stunde eine Monatsdosis Strahlung abbekommen. Zunächst seien aber keine Krankheitssymptome gemeldet worden. Dazu erklärte die Marine, die Seeleute auf den Schiffen seien einer geringeren Strahlung ausgesetzt gewesen als einer Monatsdosis.

Die Strahlung war den Angaben zufolge auch bei 17 Mitgliedern von Helikopterbesetzungen nach ihrer Rückkehr von Hilfseinsätzen nahe der schwer getroffenen Stadt Sendai festgestellt worden. Es habe sich aber um eine kleine Dosis gehandelt, die durch Wasser und Seife habe beseitigt werden können. Die Helikopter auf den Schiffen würden vorerst nicht starten, bis eine Strategie erarbeitet sei, die Besatzungen besser vor der Strahlung zu schützen, sagte ein Regierungsbeamter dem US-Sender ABC. „Wir bleiben aber entschlossen, diese Hilfsmission für das japanische Volk fortzusetzen“, hieß es von der US-Marine.

Der Flugzeugträger Ronald Reagan war am Sonntag vor der japanischen Küste eingetroffen. Auch der Flugzeugträger USS Essex hatte sich auf den Weg gemacht. Als Reaktion auf die Katastrophe hatte Washington auch angekündigt, ein Team von Nuklearexperten in die Krisenregion zu schicken, darunter auch Mitarbeiter der US-Atomregulierungsbehörde, die Experten für Siedewasserreaktoren seien.

Die Informationen zu dem Atomunglück fließen in Japan äußerst spärlich. Nach zwei Explosionen in Fukushima sind die Ausmaße der Katastrophe immer noch nicht absehbar.