Hintergrund US-Präsidenten im Visier von Sonderermittlern

Washington (dpa) - Dass sich ein Sonderermittler den Präsidenten der Vereinigten Staaten vornimmt, ist in der Geschichte der USA kein Novum. Ermittler brachten bereits zwei von Donald Trumps Amtsvorgängern in Bedrängnis:

BILL CLINTON: Eine Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky brachte den demokratischen US-Präsidenten Bill Clinton 1999 an den Rand der Amtsenthebung. Zunächst leugnete Clinton das Verhältnis unter Eid, erst als die Beweise erdrückend wurden, gab er die Affäre zu. Sonderermittler Kenneth Starr leitete dem Kongress einen 445 Seiten starken Untersuchungsbericht zu. Der Demokrat Clinton musste sich einem von den Republikanern initiierten Amtsenthebungsverfahren stellen. Der Senat sprach ihn jedoch von den Vorwürfen des Meineides und der Behinderung der Justiz frei, Clinton blieb im Amt.

RICHARD NIXON: Im Wahlkampf 1972 brachten Einbrecher im Hauptquartier der Demokraten Abhöranlagen an. Die Spur führte zum Wahlkampfteam der Republikaner und ins Weiße Haus. Um die Affäre zu vertuschen, forderte Nixon seinen Justizminister Elliot Richardson auf, Watergate-Sonderermittler Archibald Cox zu entlassen. Der hatte die Herausgabe belastender Telefonmitschnitte des Präsidentenbüros gefordert. Richardson aber trat aus Protest zurück. Schließlich setzte der höchste Anwalt der Regierung (Solicitor General) Cox' Entlassung durch. Nixon musste die Mitschnitte dennoch herausgeben, mit seinem Rücktritt 1974 kam er der Amtsenthebung zuvor.