US-Promis jubeln: „Herzlichen Glückwunsch Mr. Präsident“
Los Angeles (dpa) - Lady Gaga gratulierte aus Südamerika. „Herzlichen Glückwunsch Mr. Präsident. Wir sind heute Abend so stolz darauf, Amerikaner zu sein“, twitterte die Sängerin und setzte noch ein „Yes!
!!Yes!Yes!!“ hinterher.
Sie habe gerade ein Konzert in Kolumbien beendet, teilte sie ihren Followern mit. „Ich bin so froh! Das ist eine der besten Nächte meines Lebens! Tränen laufen über mein Gesicht!“, twitterte Pop-Star Cher. Auch Sängerin La Toya Jackson gratulierte. „Vier weitere Jahre! Der beste Mann hat gewonnen!“, tat sie ihren Twitter-Anhängern kund.
„Alles in Butter!“, jubelte Sängerin Katy Perry. Sie hatte sich im Wahlkampf mit Auftritten für Obama stark gemacht. Dabei trug sie ihre politische Überzeugung hauteng auf dem Leib. Bei einem Konzert in Las Vegas hatte Perry ein weißes Kleid an, das einem Wahlzettel glich. Das Kästchen neben Obamas Namen war schwarz ausgefüllt, darunter Mitt Romneys Name mit einem weißen Feld.
Der Jubel in der Entertainment-Szene war so laut wie bei Obamas historischem Sieg vor vier Jahren. Der Musik-Mogul Sean John Combs (Diddy) freute sich diesmal sogar noch mehr. „Es fühlt sich beim zweiten Mal noch besser an“, twitterte der Rap-Star. „Amerika! Wir haben es geschafft! Obama!“, schrieb „Twilight“-Schauspielerin Nikki Reed (24).
Die Musiker Meat Loaf und Kid Rock, die sich lautstark für den Republikaner Mitt Romney eingesetzt hatten, blieben nach dessen Wahlniederlage stumm. Dafür meldete sich der Romney-treue Immobilien-König Donald Trump mit einer Schimpftirade bei Twitter zu Wort. „Unser Land steckt nun in ernsten und beispiellosen Schwierigkeiten...wie nie zuvor“, wetterte der Multimillionär. Die Wahl sei ein Hohn und ein Schwindel. „Wir sind keine Demokratie mehr“, regte sich Trump weiter auf und blies zum Kampf gegen Washington.
Eine Romney-Präsidentschaft hatte dem traditionell linksliberalen Hollywood Angst gemacht. Als Gegner der Homo-Ehe hatte er in der Unterhaltungsbranche viele gegen sich. Empörte Kommentare gab es auch, als Romney in einer TV-Debatte sagte, er werde den Geldhahn für den mit Steuergeldern unterstützten Sender PBS zudrehen, auf dem die Sesamstraße seit Jahrzehnten läuft. Mit dem konservativen Romney im Weißen Haus hätten sich Stars wie Brad Pitt und George Clooney dort wohl kaum mehr sehen lassen. Clooney hatte im Frühjahr bei Obama um Hilfe für die Flüchtlinge im sudanesischen Grenzgebiet gebeten. Auch Pitt und Angelina Jolie trugen bei Obama humanitäre Anliegen vor.
Stars wie R&B-Sängerin Beyoncé, ihr Ehemann Rapper Jay-Z, Bruce Springsteen, Scarlett Johansson, Sarah Jessica Parker, Eva Longoria und Jeff Bridges unterstützten Obama mit Spenden-Dinnern, Konzerten und Werbespots. Romney musste sich in der liberalen Hochburg mit weniger glamourösen Namen zufriedengeben, konnte sich aber mit Promi-Milliardären wie Donald Trump und dem „Fluch der Karibik“-Produzenten Jerry Bruckheimer schmücken. Auch Oscar- Preisträger Robert Duvall soll die Romney-Kampagne mit 800 000 Dollar unterstützt haben.
Nach Obamas Wahltriumph war gleich ein Staraufgebot zur Stelle. Dem Sender „NBC“ zufolge feierten Angela Bassett, Wil.i.Am, Stevie Wonder, Mary J. Blige und Ashley Judd mit dem Präsidenten in Chicago die zweite Amtszeit. Auch US-Komiker Steve Martin war in Party-Laune und zum Scherzen aufgelegt. „Um Obamas Sieg zu feiern, werde ich eine Tea Party haben“, twitterte der Schauspieler als Seitenhieb auf die populistische, konservative Tea-Party-Bewegung, die wahrlich nichts zu feiern hatte.