US-Umfrage: Obama punktet nach Bin-Laden-Tötung
Berlin (dpa) - Nach dem Tod von Topterrorist Osama bin Laden hat US-Präsident Barack Obama in der Gunst seines Volkes deutlich zugelegt. Vor allem beim Thema Terrorbekämpfung stellten 72 Prozent der Amerikaner ihrem Präsidenten ein gutes Zeugnis aus, vor der Aktion waren es noch 51 Prozent.
Dies ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage im Auftrag der „New York Times“ und des Fernsehsenders CBS. In der Nacht zu Montag hatten US-Elitesoldaten das Versteck des Al-Kaida-Chefs im pakistanischen Abbottabad gestürmt und den „Staatsfeind Nummer eins“ getötet.
Auch allgemein legte Obama nach dem Befehl für die Kommando-Aktion gegen Bin Laden deutlich zu. Rund 57 Prozent der Amerikaner befürworteten die Arbeit ihres Staatsoberhauptes - in der letzten Umfrage im April waren es dagegen nur 46 Prozent. Laut Umfrage profitiert Obama vor allem von der gestiegenen Zustimmung von Anhängern der Republikaner und anderer Parteien.
86 Prozent der Amerikaner befürworteten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Rasmussen Reports den Befehl für den Sondereinsatz gegen Bin Laden. Laut „New York Times“ und CBS fürchten allerdings mehr als sechs von zehn Amerikanern nun einen Anstieg der Terrorbedrohung für die USA. Die große Mehrheit gab zudem an, dass sie sich nach dem Tod des Al-Kaida-Führers nicht sicherer fühlten. Nur 16 Prozent sagten das Gegenteil.
Der Bin-Laden-Tod befeuert auch die Zustimmung für Obamas Afghanistan-Politik: 61 Prozent der Befragten bescheinigen ihrem Präsidenten eine gute Arbeit. Zuletzt waren es nur 44 Prozent. Sechs von zehn Befragten unterstrichen, dass die USA ihre Mission in Afghanistan noch nicht beendet haben. Allerdings befürwortete etwa die Hälfte eine Reduzierung der Tuppenstärke am Hindukusch. Nach den Plänen der Obama-Regierung sollen die US-Soldaten von diesem Sommer an das Land nach und nach verlassen. Bis 2014 soll der Abzug dann vollständig abgeschlossen sein.