Warten auf Mollath in Bayreuth
Bayreuth (dpa) - Nach der überraschenden Nachricht über seinen Erfolg vor Gericht hatte es Gustl Mollath am Dienstag nicht eilig, die Psychiatrie in Bayreuth zu verlassen.
Während sich seit dem frühen Nachmittag Dutzende von Journalisten, Kamerateams, Fotografen und auch ein paar Unterstützer vor dem Bezirksklinikum versammelten, war vollkommen unklar, wann Mollath das Gelände verlassen würde. Er hatte sich zunächst mit seinem Anwalt Gerhard Strate beraten und dann darum gebeten, dass er etwas Zeit erhält, um sich auf die Entlassung vorzubreiten.
Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte am Dienstag überraschend eine Wiederaufnahme von Mollaths Verfahren angekündigt und die sofortige Freilassung des 56 Jahre alten Nürnbergers angeordnet.
Mollath war 2006 als gemeingefährlich in die Psychiatrie eingewiesen worden. Unter anderem soll er seine Frau misshandelt und Autoreifen aufgestochen haben. Mollath sieht sich dagegen als Opfer eines Komplotts seiner früheren Ehefrau und der Justiz, weil er auf Schwarzgeldgeschäfte in Millionenhöhe hingewiesen habe.