Analyse Was war anders als beim ersten TV-Duell?
St. Louis (dpa) - Wie verhielt sich Donald Trump nach der Niederlage in Debatte eins? War er diesmal besser vorbereitet gegen die Nadelstiche Hillary Clintons? Und was war das Hauptthema des Abends?
DER HANDSCHLAG: Anders als beim ersten Mal reichen sich beide zu Beginn nicht die Hände. Am Ende der Debatte holen sie es dann doch noch nach.
DAS ÜBERTHEMA: Trump konnte es nicht kleinreden; die sexistischen Äußerungen aus einem alten Video waren ein zentrales Thema des Abends, schon zu Beginn. Das dürfte hängen bleiben.
DIE ANKLAGENDEN FRAUEN: Trump hatte sie eingeladen: Frauen, die den Ex-Präsidenten Bill Clinton sexueller Übergriffe bezichtigen. Sie saßen im Publikum, aber auch Clintons Tochter Chelsea. Als Bill Clinton den Saal betrat, wirkte sein Blick angespannt.
TRUMPS AUFTRITT: Er war besser vorbereitet als beim letzten Mal und bemühte sich sichtlich darum, präsidialer zu erscheinen. Hin und wieder gelang es ihm aber nicht. Zu Beginn schien er nervös, das schüttelte er aber nach und nach ab, als er in die Offensive ging.
DER TONFALL: Beide wurden sehr schnell persönlich, teils aggressiv. Sie bezichtigten sich gegenseitig der Lüge, sprachen sich die Eignung für das Präsidentenamt ab, warfen sich moralisches Versagen vor - vielleicht ein Omen für den Wahlkampfendspurt.
CLINTONS SCHWÄCHE: Die Demokratin hatte ihren Widersacher nicht so eindeutig im Griff wie beim ersten Duell. Hatte sie in Hempstead Trumps Angriffe noch elegant auf Distanz gehalten, ging sie diesmal mit ihm in den Nahkampf. Die Folge: Blessuren für beide.
DAS „TOWN-HALL“-FORMAT: In St. Louis durften neben den Moderatoren auch die Zuschauer Fragen stellen - sowohl aus dem Saal als auch online. Die letzte Frage, ob die Kandidaten am jeweils anderen auch etwas Positives sehen, schien besonders gelungen. Trump lobte Clintons Kämpferherz, Clinton Trumps Kinder.