Was wir wissen, was nicht
Brüssel (dpa) - Bei einer Terrorserie in Brüssel sind am Dienstag mindestens 34 Menschen getötet worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat bekennt sich zu den Anschlägen. Langsam wird die Lage klarer.
WAS WIR WISSEN:
- Kurz nach 08.00 Uhr ereignen sich in der Abflughalle des Flughafens Brüssel-Zaventem zwei Explosionen. Vorläufige Bilanz: mindestens 14 Tote, etwa 100 Verletzte.
- Um 09.11 Uhr gibt es in der Metro-Station Maelbeek im EU-Viertel einen weiteren Anschlag. Vorläufige Bilanz: mindestens 20 Tote, etwa 130 Verletzte.
- Unter den Verletzten ist auch mindestens eine Deutsche. Die Frau erleidet eine leichte Rauchvergiftung. Hinweise auf deutsche Todesopfer gibt es zunächst nicht.
- Über Stunden hinweg tauchen immer wieder Gerüchte über weitere Anschläge an anderen Orten auf - alles Fehlanzeige, zum Glück.
- Das belgische Krisenzentrum appelliert an alle: „Bleiben Sie, wo Sie sind.“ Erst um 16.30 Uhr gibt es Entwarnung.
- Wenige Stunden nach den Bluttaten bekennt sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu den Anschlägen. Mehrere „Soldaten des Kalifats“ hätten mit Sprengstoffgürteln und Sprengkörpern den „Kreuzfahrerstaat Belgien“ angegriffen, heißt es in einer Stellungnahme im Internet.
- Die Polizei veröffentlicht ein Foto, das drei Männer zeigt, die am Flughafen von einer Überwachungskamera erfasst worden sind. Nach Angaben des belgischen Innenministers Jan Jambon sterben zwei von ihnen als Selbstmordattentäter. Nach dem dritten Mann wird gefahndet. Jambon zufolge hatte er ebenfalls einen Sprengsatz dabei. Dieser detoniert demnach aber nicht.
- Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel finden Fahnder eine IS-Flagge, einen Sprengsatz mit Nägeln und chemische Substanzen. Ein Verantwortlicher eines Krankenhauses in Löwen hatte dem Sender VTM berichtet, dass bei den Explosionen auf dem Flughafen Nagelbomben verwendet worden seien.
WAS WIR NICHT WISSEN:
- Hängen die Bluttaten mit der Festnahme eines der mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris, Salah Abdeslam, am Freitag in Brüssel zusammen? Haben Extremisten die offensichtlich genau geplanten Attentate danach vielleicht vorgezogen?
- War der Anschlag in der Metro-Station Maelbeek ebenfalls ein Selbstmord-Attentat? Oder detonierte eine ferngezündete Bombe, möglicherweise auch mit Zeitzünder?
- Ob tatsächlich die Terrorzelle um Abdeslam dahintersteckt, ist noch nicht bekannt. Zwei seiner Komplizen, Najim Laachraoui (24) und Mohamed Abrini (31), werden namentlich gesucht. „Für den Augenblick ist es nicht möglich, eine formale Verbindung zu den Anschlägen von Paris herzustellen“, sagte Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz.