Weidmann: Griechenland helfen nur konsequente Reformen
München (dpa) - Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat die Regierung in Griechenland zu weiteren Reformen ermahnt.
Die Krise im Euro-Raum lasse sich nur überwinden, wenn „alle Länder entschlossen daran arbeiten, ihre private und öffentliche Verschuldung zu reduzieren und wettbewerbsfähige Wirtschaftsstrukturen zu schaffen“, sagte Weidmann im „Unternehmermagazin“ der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Hilfsprogramme könnten immer nur vorübergehenden Charakter haben.
Irland, Portugal und Spanien zeigten, dass es durchaus den Willen gebe, sich der Eigenverantwortung zu stellen. Auch Griechenland habe bereits umfangreiche Anpassungen vorgenommen, die erste Erfolge zeigten. „Aber klar ist auch, dass in diesem Fall noch ein Gutteil der Wegstrecke zu gehen ist. Hier hoffe ich auf die Einsicht, dass dem Land langfristig nur ein konsequenter Reformprozess hilft“, sagte Weidmann. Bei Gründung der Währungsunion sei vereinbart worden, dass ein Mitgliedsland eigenverantwortlich über seine Staatsfinanzen entscheiden. „Insofern muss es konsequenterweise auch für Folgen seiner Entscheidungen selbst haften.“