Weiter Chaos in London-Heathrow
London (dpa) - Der größte europäische Flughafen London-Heathrow war am Dienstag den vierten Tag in Folge weitgehend lahmgelegt. Nur 30 Prozent der Flüge konnten abgewickelt werden, teilte der Flughafenbetreiber am Dienstag mit.
Weiterhin stehe nur eine der beiden Start- und Landebahnen zur Verfügung. Am zweitgrößten Londoner Flughafen Gatwick war am Vorabend der Betrieb wegen neuer Schneefälle eingestellt, am Morgen aber wieder aufgenommen worden.
In den fünf Terminals von London-Heathrow herrschte am Dienstag weiterhin Chaos. Passagiere lagen auf Decken und Isomatten. Viele beschwerten sich über mangelnde Versorgung und Informationen durch den Flughafen und die Fluggesellschaften. Manche hatten bereits die dritte Nacht in Folge im Terminal ausgeharrt.
Viele Reisende versuchten auf anderen Wegen die Flucht aus Großbritannien. Die Kanalfähren meldeten eine deutlich erhöhte Zahl von Passagieren ohne Auto. Vor dem Terminal des Eurostar-Zuges in der Londoner Innenstadt bildeten sich Warteschlangen von bis zu einem Kilometer Länge. Doch auch der Zug, der unter dem Ärmelkanal hindurch London mit Brüssel und Paris verbindet, verkehrte nur eingeschränkt.
„Wir mussten die Geschwindigkeit reduzieren“, erläuterte Eurostar-Sprecher Bram Smets. Normalerweise verkehren die Züge mit einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde auf den Streckenabschnitten außerhalb des Kanaltunnels. Derzeit könnten sie streckenweise nur mit Tempo 230, teilweise sogar nur mit 170 fahren. Der reduzierte Fahrplan gelte bis Ende der Woche. Einschätzungen über wirtschaftliche Auswirkungen seien „zu früh“.