Weitere Städte in Bayern rufen Katastrophenalarm aus

Rosenheim (dpa) - Nach fast ununterbrochenem Dauerregen spitzt sich die Hochwasserlage im Süden Bayerns dramatisch zu. Nach den Städten Passau und Rosenheim lösten auch die Landkreise Miesbach und Berchtesgadener Land sowie der Landkreis Rosenheim am Sonntag Katastrophenalarm aus.

Die Fluten haben mehrere Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. Die Autobahn München-Salzburg (A8) wurde nahe dem Chiemsee in beiden Richtungen voll gesperrt. Die Bahnstrecken zwischen München und Salzburg über Freilassing sowie über Kufstein nach Österreich sind wegen Unterspülungen oder nach Murenabgängen unterbrochen.

Am meisten Sorgen bereitet den Krisenstäben das Anschwellen der aus Österreich kommenden Tiroler Achen. Alle über den Fluss führenden Brücken wurden gesperrt, wie ein Polizeisprecher berichtete. Auch die aus dem Süden zurückkehrenden Pfingsturlauber sind betroffen. Auf der österreichischen Tauernautobahn (A10) seien mehrere Muren abgegangen, erläuterte der Polizeisprecher in Rosenheim. Die Fernstraße ist im österreichischen Bundesland Kärnten total gesperrt.

In Rosenheim macht den Menschen vor allem die Mangfall Probleme, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt. „Die Pegelstände dürften in den Bereich eines hundertjährigen Hochwassers und möglicherweise darüber ansteigen“, hieß es. Nach derzeitiger Einschätzung dürften die vorhandenen Deiche jedoch halten.

Im Berchtesgadener Land mussten am frühen Sonntagmorgen drei landwirtschaftliche Anwesen evakuiert werden. In der Region bahnte sich eine Mure den Weg durch ein Gästehaus. Beschäftigte und Urlauber mussten das Gebäude verlassen. Am Vormittag wurde zudem damit begonnen, Teile des Ortes Marquartstein zu räumen. In Inzell ist ein Campingplatz teils überflutet. Die Camper wurden ausquartiert.