Westerwelle bestellt ägyptischen Botschafter ein

Tunis (dpa) - Nach der Eskalation der Gewalt in Ägypten hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) den ägyptischen Botschafter ins Auswärtige Amt in Berlin einbestellen lassen.

Damit wolle er der ägyptischen Regierung noch einmal sehr deutlich machen, dass das Blutvergießen ein Ende haben müsse, sagte Westerwelle am Donnerstag bei seinem Besuch in Tunesien.

„Ich verurteile den Einsatz der Gewalt zur Räumung der Plätze am gestrigen Tage in Ägypten mit großem Nachdruck“, sagte Westerwelle. „Es darf keine Spirale der Eskalation der Gewalt jetzt beginnen.“

Westerwelle kündigte Konsequenzen aus der blutigen Räumung von Protestlagern der Islamisten mit Hunderten Toten an. Dazu liefen derzeit internationale Abstimmungen. „Wir sind zunächst einmal in einem engen Abstimmungsprozess mit unseren europäischen Partnern“, sagte Westerwelle. Es werde aber auch mit den USA und den arabischen Staaten einen Austausch dazu geben. In Frankreich hatte in einer ungewöhnlichen Geste Präsident François Hollande persönlich den ägyptischen Botschafter zu sich einbestellt.