Hintergrund Wie Nordkorea die westliche Welt provoziert

Seoul (dpa) - Seit Kim Jong Un, Sohn des langjährigen Alleinherrschers Kim Jong Il, Machthaber in Nordkorea ist, sorgt das abgeschottete Land immer wieder für internationale Spannungen. Das kommunistische Regime sieht sich von den USA und anderen Ländern bedroht.

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April 2012: Nach internationaler Kritik an einem gescheiterten Raketentest fühlt sich Nordkorea nicht mehr an ein Abkommen mit den USA gebunden, das unter anderem den Verzicht auf Atomversuche vorsah.

Dezember 2012: Trotz internationaler Warnungen befördert das Regime einen Satelliten ins All. Die USA und Südkorea befürchten, dass damit eine Interkontinentalrakete getestet werden sollte.

Februar/März 2013: Allen Warnungen zum Trotz unternimmt Pjöngjang einen weiteren unterirdischen Atomversuch. Der UN-Sicherheitsrat antwortet mit Sanktionen.

Oktober 2014: Zwischen Grenzposten beider Teilstaaten kommt es zum Schusswechsel. Nordkorea fühlte sich durch Flugblätter provoziert.

Mai 2015: Nordkoreas staatliche Medien berichten, das Land habe erstmals erfolgreich von einem U-Boot eine neuartige ballistische Rakete abgefeuert.

Juni 2015: Nordkoreanische Streitkräfte haben nach südkoreanischen Angaben erneut Raketen von kurzer Reichweite abgefeuert. Schon im Februar und Mai seien solche Raketen getestet worden.

August 2015: Landminen an der innerkoreanischen Grenze verletzen zwei südkoreanische Soldaten. Nach einem Schusswechsel an der Grenze droht Pjöngjang mit einem Militärschlag. In zähen Krisengesprächen wenden Süd- und Nordkorea eine Eskalation ab.

Januar 2016: Nordkorea hat nach eigenen Angaben erstmals eine Wasserstoffbombe erfolgreich gezündet und löst damit weltweit Empörung aus. Atomexperten in Südkorea und anderen Ländern bestätigen einen Kernwaffentest, bezweifeln aber, dass eine Wasserstoffbombe detonierte. Die USA versetzen ihre Truppen in Südkorea in höchste Alarmbereitschaft.

Februar 2016: Das Regime in Pjöngjang schießt erneut einen Satelliten ins Weltall und brüskiert damit die Weltgemeinschaft.

März 2016: Der UN-Sicherheitsrat verhängt seine bislang schärfsten Sanktionen gegen Nordkorea. Der kommunistische Staat sorgt mit neuen Raketentests für Unruhe. Als Reaktion auf Militärmanöver der USA mit Südkorea droht das Regime dem Nachbarn erneut mit Militärschlägen.

Februar 2017: Pjöngjang testet eine ballistische Rakete. Bei Tausenden Kilometern Reichweite könnte sie einen Atomsprengkopf transportieren.

März 2017: Nordkorea feuert vier ballistische Raketen ab - drei davon seien erst in der 200-Seemeilen-Zone vor Japan ins Meer gestürzt, heißt es aus Tokio.

April 2017: Nordkorea feuert von der Ostküste eine ballistische Rakete in Richtung offenes Meer. Laut US-Pazifikkommando handelt es sich vermutlich um den Mittelstrecken-Typ KN-15.

16. April 2017: Nordkorea zündet erneut eine Rakete. Sie explodiert nach US-Angaben „fast sofort“ nach dem Start. Am Vortag demonstriert Pjöngjang mit einer großen Militärparade anlässlich des 105. Geburtstags des verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung Stärke.