Rückblick Wie „Reichsbürger“ Staat und Gesetz missachten
Berlin (dpa) - Die einen halten sie für Spinner, die anderen für brandgefährlich. Um ihre antidemokratischen Ziele durchzusetzen, schrecken sogenannte „Reichsbürger“ auch vor Gewalt nicht zurück.
Oktober 2016: Bei einer Razzia in Georgensgmünd (Bayern) schießt ein „Reichsbürger“ auf Polizisten. Ein Beamter stirbt, drei werden verletzt. Die Behörden wollten dem Jäger die Waffen entziehen, weil er als nicht mehr zuverlässig galt.
September 2016: Bei Köln stoppen Polizisten einen „Reichsbürger“, der in einem Auto mit dem Kennzeichen „Freistaat Preußen“ unterwegs ist. Er habe darauf bestanden, nicht Bürger der Bundesrepublik Deutschland zu sein, berichtet die Polizei. Einen gültigen Führerschein kann der Mann nicht vorweisen.
August 2016: Bei einer Zwangsräumung in Reuden (Sachsen-Anhalt) kommt es zu einem Schusswechsel zwischen einem „Reichsbürger“ und der Polizei. Der 41-Jährige wird schwer verletzt. Polizisten und Gerichtsvollzieher waren von ihm und Unterstützern zudem mit Steinen beworfen worden. Es ging um eine nicht beglichene Grundschuld.
Januar 2016: Eine „Reichsbürgerin“ türmt während der Verhandlung aus einem Gericht im Allgäu und nimmt ihre Akte gleich mit. Wegen Fahrens ohne Führerschein wird sie in Abwesenheit zu einer Haftstrafe von acht Monaten ohne Bewährung verurteilt.
Januar 2014: Sieben „Reichsbürger“ werden in Fulda (Hessen) wegen Freiheitsberaubung zu Haft auf Bewährung und Geldstrafen verurteilt. Sie hatten eine Vollstreckungsbeamtin daran gehindert, in ihrem Dienstwagen wegzufahren. Die Frau wollte bei einem der Männer einen Zahlungsrückstand kassieren.