Wolfsburger Pokaltriumph für toten Junior Malanda

Berlin (dpa) - In der Halbzeitpause des Wolfsburger Pokaltriumphes schaffte Trainer Dieter Hecking einen schwierigen Spagat. Hecking erinnerte noch einmal an Junior Malanda, der am 10. Januar gerade einmal 20 Jahre alt auf der A2 bei einem Autounfall gestorben war.

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„In der Halbzeit habe ich noch einmal gesagt, dass wenn uns heute die Kraft ausgeht, wir noch einen 12. Mann haben, der hilft uns heute. Und er hat uns geholfen“, berichtete Hecking nach dem 3:1 des VfL Wolfsburg im DFB-Pokalfinale am Samstag gegen Borussia Dortmund.

Die Erinnerung an ihren früheren Mitspieler wirkte offenbar ohne zu lähmen. „Junior Malanda war nicht nur heute präsent, er war in der gesamten Rückrunde präsent“, meinte Hecking weiter. Souverän spielte sein Team das 3:1, das bereits zur Halbzeit fest stand, über die Zeit und widmete den Sieg dem toten Mitspieler. „Wir wollten dieses Spiel für Junior gewinnen“, sagte VfL-Kapitän Diego Benaglio immer wieder: „Er ist nach wie vor Teil dieser Mannschaft und wird es auch bleiben. Er hat in dieser Saison auch noch gespielt, somit ist auch er richtiger Pokalsieger.“

Die Wolfsburger waren im Gedenken an Malanda mit einem nur für das Pokalfinale angefertigtem Trikot angetreten, das auf der linken Brust mit einer 19 in einem kleinen grünen Herzen versehen war. Malanda hatte beim VfL die Nummer 19 gehabt. Die Trikot-Sonderanfertigung wird für VfL-Fans nicht zu kaufen sein.

Vor allem Malandas belgischer Landsmann Kevin De Bruyne schien dadurch noch einmal top-motiviert zu sein. „Er war wie ein kleiner Bruder für mich. Er ist immer bei mir“, meinte De Bruyne, der mit seinem Treffer zum 2:1 (33. Minute) die Vorentscheidung besorgt hatte.