Zahlen und Fakten: Flüchtlinge in Österreich und Deutschland
Wien/Berlin (dpa) - Österreich gehört - gemessen an der Einwohnerzahl - zu den Ländern in Europa, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen. Seit Anfang September stellten nach Angaben des Innenministeriums rund 17 000 Menschen in der Alpenrepublik einen Asylantrag.
Für 2015 erwartet die Regierung in Wien insgesamt etwa 85 000 Anträge. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 waren es 28 000, 2013 lediglich 17 000 Anträge. Österreich hat etwa 8,4 Millionen Einwohner.
Seit Anfang September kamen nach offiziellen Angaben etwa 350 000 Flüchtlinge nach Österreich. Zuletzt überquerten täglich Tausende die Grenze von Slowenien zur Alpenrepublik. Am Dienstag erwartete die Polizei rund 7000 Menschen im Grenzort Spielfeld. Der Großteil der Flüchtlinge geht weiterhin nach Deutschland.
In Deutschland stellten von Anfang Januar bis Ende September mehr als 300 000 Menschen einen Asylantrag, allein im September waren es etwa 43 000. Die Zahl der eingereisten Flüchtlinge liegt aber deutlich darüber: Dies waren von Jahresbeginn bis Ende September etwa 577 000 Menschen (allein 164 000 im September).
Da die Behörden wegen des großen Andrangs mit den Asylverfahren kaum hinterherkommen, konnten sehr viele der Schutzsuchenden bislang noch keinen Asylantrag stellen. Zahlen zu Anträgen und Einreisen für die ersten Oktoberwochen liegen noch nicht vor.
Nach offizieller Prognose rechnet die Bundesregierung im Gesamtjahr mit etwa 800 000 Asylbewerbern in Deutschland. Bei etwa 81 Millionen Einwohnern in der Bundesrepublik ist das Verhältnis der erwarteten Anträge zur Bevölkerungszahl in etwa vergleichbar mit Österreich.
Nach inoffiziellen Schätzungen könnte die Zahl der Asylbewerber in Deutschland bis zum Jahresende aber deutlich höher liegen. Die Rede ist von 1,0 bis 1,5 Millionen Flüchtlingen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Asylbewerber in Deutschland noch bei etwa 200 000, 2013 waren es etwa 127 000.