Schiffsunglück vor Singapur Zehn Vermisste nach Kollision von US-Kriegsschiff mit Tanker

Singapur (dpa) - Beim Zusammenstoß eines amerikanischen Kriegsschiffs mit einem Öltanker sind möglicherweise mehrere US-Soldaten ums Leben gekommen.

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Im Meer vor Singapur wurden mehr als zwölf Stunden nach dem Unglück noch zehn Seeleute des Lenkwaffenzerstörers „USS John S. McCain“vermisst, wie das Kommando der amerikanischen Pazifikflotte mitteilte. Eine großangelegte Suche brachte zunächst keinerlei Erfolg. Mindestens vier Soldaten mussten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.

Für die amerikanische Pazifikflotte, die wegen des Korea-Konflikts kürzlich erst verstärkt wurde, bedeutet dies bereits das zweite schwere Schiffsunglück in diesem Sommer. Erst im Juni waren vor Japan sieben Seeleute bei der Kollision des Zerstörers „USS Fitzgerald“ mit einem Containerschiff getötet worden. US-Präsident Donald Trump erklärte auf Twitter, er sei in „Gedanken und Gebeten“ bei den Soldaten.

Das neue Unglück ereignete sich um 05.24 Uhr Ortszeit (Sonntag 23.24 Uhr MESZ) östlich von Singapur nahe dem Eingang zur Straße von Malakka, einer Meerenge zwischen Indonesien und Malaysia. Mit mehr als 2000 Schiffen pro Tag ist sie eine der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Die „USS John S. McCain“ - benannt nach dem Vater und Großvater des US-Senators John McCain, zwei Admirälen - prallte mit dem Tanker „Alnic MC“ zusammen, der unter der Flagge Liberias fährt.

Der Zerstörer wurde im hinteren Backbordbereich beschädigt - also am linken hinteren Teil des Schiffes. Nach amerikanischen Angaben wurden Mannschaftskabinen sowie Maschinen-und Kommunikationsräume überflutet. Trotz der Schäden gelang es der „McCain“, aus eigener Kraft bis zu ihrem Zielhafen Singapur weiterzufahren.

An den Rettungsarbeiten beteiligten sich auch Schiffe und Hubschrauber aus Singapur, Indonesien und Malaysia. Wellengang erschwerte die Suche nach den Vermissten.

An Bord des liberianischen Tankers gab es nach Angaben der Hafenbehörden in Singapur keine Verletzten. Der vordere Teil des Schiffsrumpfes sei sieben Meter über der Wasserlinie beschädigt worden. Das 183 Meter lange Schiff hatte Öl geladen und war ebenfalls aus dem Weg in den Hafen des Stadtstaates.

Die „USS John S. McCain“ gehört zur siebten Flotte der US-Marine. Ihren Heimathafen hat sie in Yokosuka (Japan). Die Besatzung besteht aus mehr als 230 Soldaten. In den vergangenen Tagen war sie im Südchinesischen Meer unterwegs. Wegen des Korea-Konflikts und des Inselstreits zwischen China und mehreren anderen Staaten gehört die Region zu den Krisenherden der Weltpolitik.