Zeitung: USA wollen nur kurz in Libyen kämpfen
Washington (dpa) - Die USA wollen ihre Beteiligung an einem möglichen Militäreinsatz in Libyen nach einem Zeitungsbericht zeitlich stark begrenzen.
US-Soldaten dürften nach dem Willen von US-Präsident Barack Obama nur „Tage, nicht Wochen“ in den Kampf gegen Machthaber Muammar al-Gaddafi verstrickt werden, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf Regierungskreise. Nur unter dieser Voraussetzung habe der Präsident den Einsatz amerikanischer Piloten bei gemeinsamen Luftschlägen mit europäischen und arabischen Verbündeten genehmigt.
Praktisch hieße das dem Bericht zufolge, dass die USA die Führung am Beginn der Zerstörung der libyschen Flugabwehr übernehmen könnten. Das US-Militär sei besser als die Alliierten in der Lage, Ziele aus großen Distanzen zu treffen. Das gelte für das Abfeuern von Raketen von U-Booten, Überwasserschiffen oder Kampfjets aus, habe ein hoher Regierungsbeamter ausgeführt.
Die US-Regierung sei über das Vorgehen in dem nordafrikanischen Land zwiegespalten. Während Außenministerin Hillary Clinton und die UN-Botschafterin Susan Rice für einen harten Kurs gegen Gaddafi seien, hätten Vereidigungsminister Robert Gates und Obamas oberster Anti-Terror-Berater John Brennan zur Vorsicht aufgerufen. Eine militärische Verstrickung in Libyen sei nicht im Sicherheitsinteresse der USA, meinten sie laut der „Times“. Dies gelte vor allem, weil die libyschen Rebellen bei der US-Regierung weitgehend unbekannt seien. Befürchtet werde, dass sie Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida hätten.