Zum dritten Mal ohne Putin - aus G8 wurde wieder G7
Ise-Shima/Moskau (dpa) - G8 war einmal: Die sieben Staats- und Regierungschef führender Industrienationen (G7) treffen sich in Japan zum dritten Mal ohne Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Der Kremlchef macht sein eigenes Programm, während der G7-Gipfel in der Touristen- und Pilgerregion Ise-Shima tagt. Putin wollte heute und Freitag (27./28.5.) nach Griechenland fahren. Auch er pilgert: Ein Abstecher in die Mönchsrepublik Athos mit ihren orthodoxen Klöstern ist geplant.
Das Zerwürfnis in der G8 geht auf 2014 zurück. Nachdem Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert hatte, lehnten Deutschland, die USA und die anderen Mitglieder der Siebener-Gruppe Putins Einladung zur G8 nach Sotschi ab. Sie tagten stattdessen in Brüssel. Auch der Gipfel auf Schloss Elmau in Deutschland 2015 fand ohne Putin statt.
Unsichtbar sitzt Putin in Ise-Shima trotzdem am Tisch. Im Bürgerkrieg in Syrien ist Russland durch sein militärisches Eingreifen ein Machtfaktor, ohne den es keine Lösung gibt. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe als Gipfelgastgeber war Anfang bei Putin in Sotschi, um Fragen zwischen der G7 und Russland vorzubesprechen.
Allerdings richtet sich Russland auf eine längere Zeit ohne G8 ein. Es betont, wie wichtig die Zusammenarbeit in der Zwanziger-Gruppe führender Industrie- und Schwellenländer (G20) sei.