Brauchtum Jecken begrüßen die neue Session
Viersen. · Alt-Viersen, Dülken und Süchteln starteten am Wochenende in die fünfte Jahreszeit.
Viele hundert Karnevalisten haben am Wochenende in Alt-Viersen, Dülken und Süchteln den Karnevalsauftakt gefeiert. Am Sonntagabend...
Auch die Alt-Viersener Karnevalisten ließen es krachen – und zwar pünktlich um 11.11 Uhr. Da zündete die Prinzengarde die Kanone auf dem Sparkassenvorplatz. Drei Böllerschüsse ließen das närrische Publikum zusammenzucken. Knapp fünf Stunden wurde in Alt-Viersen mit allen Karnevalsvereinen gefeiert; Senatspräsident Frank Schiffers führte routiniert durchs Programm. Nach dem Auftritt der Tanzgarde Alt-Viersen stellte er Greta und Oskar vor, das künftige Kinderprinzenpaar. Und auch das designierte große Prinzenpaar feierte seinen ersten öffentlichen Auftritt. Ein wenig nervös, aber durchaus souverän. Kein Wunder: Die künftige Prinzessin Ute I. gehört seit 2014 den Möhnen in Alt-Viersen an, der künftige Prinz Lothar I. hat Elferrat-Erfahrung. „Ich hatte Gänsehaut, als wir uns aufgestellt haben“, räumte der Prinz freimütig ein – und berichtete, dass es schon länger sein Traum gewesen sei, Prinz in Viersen zu werden. Kein Wunder: Seine Eltern Walter und Ingrid Ditges waren ebenfalls Prinzenpaar im Viersener Karneval. Ihre designierte Lieblichkeit Ute I., gelernte Schneiderin, lüftete ein bisschen das Geheimnis um ihr Prinzessinnenkostüm. „Das habe ich selbst entworfen.“ Zwar sei es in den Farben klassisch rot und weiß, aber sonst sei es „anders“. Man darf gespannt sein – bei der Proklamation am 16. November in der Festhalle wird sie es tragen.
Bereits am Samstag ließen sich Gregor Mackes und Daniela Erkes im proppenvollen Josefhaus vom Festausschuss Süchtelner Karneval (FSK) als neues Prinzenpaar Gregor I. und Daniela I. in einem bunten Rahmenprogramm gebührend feiern. Doch bevor es in Amt und Würden kam, wurde das Vorgänger-Prinzenpaar Marc I. und Lara I. verabschiedet. „Die beiden strahlen immer noch, sie strahlten das ganze Jahr über“, sagte Moderator Detlef Belk. Bürgermeisterin Sabine Anemüller dankte ihnen: „Ihr habt das Prinzenspiel gelebt, das hat man gespürt.“ Ortsbürgermeister Erhard Braun stimmte auf die beiden die Süchtelner Nationalhymne an. Herzlich und lang wurde der Gang des neuen Prinzenpaares durch den Saal auf die Bühne. „Ich habe den Eindruck, Gregor würde jeden Einzelnen per Handschlag begrüßen“, meinte Belk.
Gregeor I. plädierte für
einen Altweiberball
Gregor I. bekam die Insignien der Macht: Prinzenmütze, Zepter und Prinzenkette durch Sabine Anemüller. Braun überreichte der Prinzessin Daniela I., die im Haar ein Diadem trug, einen Blumenstrauß. Anemüller übergab dem Prinzen als weiteres Zeichen der Macht den Schlüssel zum Betreten des Rathauses: „Um damit auch die Herzen des närrischen Volkes zu öffnen.“ FSK-Vorsitzender Nicolai Rattay gratulierte seinen Vorstandskollegen zum Prinzenspiel. Gregor I. verlas die elf närrischen Punkte: „Süchteln hat viele Vereine, aber das Josefshaus stößt an seine Grenzen. Wir wünschen uns ein neues und modernes Zuhause, damit wir auch in der Zukunft alle Vereine mit Groß und Klein zusammen feiern können.“ An Altweiber sei immer schnell die „Karnevalsluft“ raus. Er plädierte für einen Altweiberball. Die Pflege und Unterstützung kranker Kinder und Tiere liegen dem Prinzenpaar am Herzen. Sie führten das Spendenschwein „Hugo“ mit für Spenden an das Kinderhaus Viersen und Notfelle Süchteln. „Ab heute bricht in Süchteln die Karnevalszeit an. Feiert mit uns und allen anderen diese tolle Zeit“, appellierten sie an ihr Narrenvolk.