ADAC und Post wollen umkämpften Fernbusmarkt aufmischen
Bonn (dpa) - ADAC und Deutsche Post haben ihre Attacke auf dem hartumkämpften Fernbusmarkt eröffnet. Die Preise für den Postbus liegen nach Angaben der beiden Partner deutlich - etwa rund 60 Prozent - unter denen für entsprechende Bahnfahrten.
Der ADAC Postbus soll vom 1. November an auf zunächst fünf Strecken und zwischen 24 Städten rollen, wie beide Seiten am Mittwoch in Bonn erklärten.
Zu den ersten Strecken gehören Köln - Frankfurt/Main - München sowie Verbindungen etwa zwischen Bremen, Hamburg, Berlin, Köln, Dortmund, Hannover, Berlin und Leipzig. Das Netz soll bis Frühjahr 2014 weiter ausgebaut werden. Eine einfache Fahrt von München nach Stuttgart gibt es ab 11 Euro, die Strecke Frankfurt/Main - Dortmund ab 18 Euro, Köln - Berlin ab 28 Euro.
Seit Öffnung des Fernbusmarkts und dem Fall des Bahnmonopols in Deutschland Anfang 2013 hat sich das Angebot bei hoher Nachfrage rasant erweitert. Inzwischen gibt es rund 170 Anbieter, darunter neben der Deutschen Bahn mit ihren IC-Bussen auch viele neu gegründete kleine Busunternehmen.
In einer ersten Bilanz berichtete das Unternehmen Mein Fernbus über ein kontinuierliches Kundenwachstum. Mit 38 Linien und 127 Haltestellen in 119 Städten und bei einem Marktanteil von mehr als einem Drittel sei das Unternehmen klarer Marktführer.
Mit ihrem Angebot setzten ADAC und Post vor allem auf Qualität, betonte Post-Vorstand Jürgen Gerdes. Dazu gehörten komfortable Sitzabstände, Internet-Zugang (WLAN) an jedem Platz, Audio- und Videoangebote an jedem Sitz, Mittransport von Fahrrädern und die Möglichkeiten einer Sitzplatzreservierung.
Der ADAC-Postbus biete „eine attraktive und unkomplizierte Alternative zu Bahn, Flugzeug und Pkw“, sagte ADAC-Präsident Peter Meyer. Wegen des besonderen Komforts werde er nicht „das billigste, aber das beste“ Angebot sein. ADAC-Mitglieder erhalten einige Vorteile wie kostenlose Platzreservierung oder kostenlosen Transport eines zweiten Gepäckstückes.