Adidas auch 2013 auf Rekordjagd

München/Herzogenaurach (dpa) - Trotz Euro-Schuldenkrise und Wirtschaftsflaute in vielen Ländern setzt Adidas seine Rekordjagd fort. Im laufenden Jahr werde der Umsatz des Sportartikelherstellers „über 14,5 Milliarden Euro liegen“ und damit einen neuen Höchststand erreichen.

Das sagte Vorstandschef Herbert Hainer der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag). 2015 will der Konzern, zu dem neben der Marke Adidas auch Reebok und Taylor-Made gehören, 17 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. „Durch die Euro-Krise ist es anspruchsvoller geworden, diese Zahlen zu erreichen“, sagte Hainer.

Vor allem in Südeuropa sei die Lage schwierig. „Die hohe Arbeitslosigkeit, die wirtschaftlichen Probleme, das hilft uns nicht unbedingt“, sagte Hainer, der inzwischen dienstältester Chef eines DAX-Konzern ist. „Auf der anderen Seite wachsen wir in Amerika, Russland, China und auch in Europa insgesamt.“

Auch für 2013 rechnet Adidas deshalb mit einem Rekordumsatz. Hainer setzt dabei in einem Jahr ohne sportliche Großereignisse vor allem auf neue Produkte, wie einen neuartigen Laufschuh.

Die Kritik von Menschenrechtsorganisationen an den Arbeitsbedingungen und an angeblich zu niedrigen Löhnen in vorwiegend asiatischen Zulieferbetrieben wies Hainer Vorwürfe zurück. „Unsere Zulieferer zahlen die Mindestlöhne oder mehr und müssen alle unsere strengen Bedingungen einhalten, sonst können sie gar nicht für uns produzieren“, sagte der Adidas-Chef. „Adidas kann doch nicht den Weltpolizisten spielen. Die jeweiligen Regierungen, ob demokratisch gewählt oder nicht, legen Mindestlöhne fest. Und an diese Spielregeln halten wir uns.“

Hainer räumte zugleich ein, dass es bei zumindest bei der Produktion von Textilien einen „Trend Richtung Europa“ gebe. So lasse Adidas bereits Textilien in der Türkei und anderen südeuropäischen Ländern produzieren. Denn Textilien würden immer modischer, damit aber auch schnelllebiger und vergänglicher. „Von der Türkei aus können Sie ganz Europa in 48 bis 72 Stunden beliefern“.

Bei Schuhen könne er sich allerdings eine Rückverlagerung der Produktion nach Europa nicht vorstellen. „Da ist fast das gesamte Know-how nach Asien abgewandert, das kann man nicht mehr so ohne weiteres zurückholen.“