Airbus erwartet starke Nachfrage für Flugzeuge
Toulouse (dpa) - Getrieben vom starken Wachstum in Asien wird die Nachfrage nach neuen und sparsameren Flugzeugen noch stärker steigen als bisher vermutet. Das erwartet der europäische Flugzeugbauer Airbus in seiner jüngsten Studie über den weltweiten Flugzeugbedarf.
In den Jahren 2010 bis 2029 dürften insgesamt fast 26 000 neue Passagier- und Frachtmaschinen im Wert von 3,2 Billionen US-Dollar (2,4 Billionen Euro) benötigt werden. Dies entspreche einem jährlichen Wachstum von 4,8 Prozent. Vor einem Jahr hatte Airbus ein Plus von 4,7 Prozent in Aussicht gestellt.
„Die Markterholung fällt kräftiger aus als prognostiziert“, erklärte Airbus-Verkaufschef John Leahy am Montag in Toulouse. Herausragend sei das Wachstum in China und Indien. Bis 2029 würden Fluggesellschaften im Asien/Pazifik-Raum ein Drittel des Passagieraufkommens bewältigen, womit diese Region sich volumenmäßig an die Spitze setzen und Europa, aber auch Nordamerika überholen wird.
Airbus erwartet, dass in den gesättigten Märkten ältere Flugzeuge verstärkt durch neue, sparsamere Modelle ersetzt werden. Zugleich gebe es ein dynamisches Wachstum in den Schwellenländern. Bei rund 25 000 der knapp 26 000 benötigten Flugzeuge handele es sich um Passagiermaschinen mit einem Wert von mehr als 2,9 Billionen Dollar, beim Rest um Frachtflugzeuge.
Insgesamt dürfte sich die weltweite Flotte der Passagierflieger binnen 20 Jahren von heute 14 000 auf dann 29 000 Flugzeuge mehr als verdoppeln, schätzt Airbus.
Laut Manager Leahy dürfte ein großer Teil der Nachfrage auf Flugzeuge mit Standardrumpf entfallen. In den nächsten 20 Jahren sei in diesem Bereich die Auslieferung von fast 17 900 Flugzeugen im Wert von 1,27 Billionen Dollar zu erwarten. In dem wichtigen Massensegment tritt Airbus mit seiner A320-Familie an und konkurriert dabei bislang vor allem mit der Boeing 737. Die Nachfrage nach Super- Großraumflugzeugen wie dem weltgrößten Airbus-Passagierjet A380 schätzt der europäische Hersteller auf mehr als 1700 Passagier- und Frachtausführungen im Wert von über 570 Milliarden US-Dollar.