Airbus: Künftig vier Werke weniger in Deutschland?
Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Chirac wollen die Debatte um den Stellenabbau versachlichen.
Berlin. Vor dem heutigen Treffen der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac in ihrem Gästehaus in Schloss Meseberg bei Berlin kocht die Gerüchteküche in Sachen Airbus wieder hoch. Airbus soll ein wichtiges Thema werden, hieß es. Beide wollen die Emotionen aus der Debatte nehmen und die bisherigen großen Erfolge des deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekts hervorheben. In die technischen Details wolle man nicht gehen. Es wird aber erwartet, dass kurz nach dem Treffen - offiziell am 9. März - die EADS-Führung Einzelheiten zum Sanierungsprogramm (Power 8) vorlegen wird. Im Raum steht weiter die Gesamtzahl von 10 000 abzubauenden Stellen, die EADS bisher nicht bestätigen wollte. Nach Angaben des Bremer SPD-Abgeordneten Volker Kröning gegenüber dem "Weser Kurier" gelte allein für die Standorte Hamburg, Bremen und Stade noch eine Bestandsgarantie. In Deutschland würden 3700 Stellen wegfallen, weniger als in Frankreich mit 4300 Arbeitsplätzen. In Spanien und Großbritannien seien jeweils 1000 Jobs in Gefahr. Kröning hat seinen Wahlkreis in Bremen und einen besonders guten Draht zu EADS. Beim Verkauf der niedersächsischen Werke Nordenham und Varel seien etwa 3200 Stellen betroffen, sie sollen teils durch Outsourcing und Arbeitsplatzverlagerung an Zulieferer (Diehl?) wegfallen. Kündigungen gebe es nicht. Aus den Airbus-Werken Buxtehude und Laup-heim soll ein Kompetenzzentrum für Kabinenausstattung unter der Regie eines Investors (Liebherr?) entstehen.