Umbau abgeschlossen Alnatura hat Trennung von dm-Kette verkraftet
Frankfurt/Main (dpa) - Der Bio-Lebensmittelhändler Alnatura hat die Trennung von seinem einst wichtigsten Handelspartner dm nach eigenen Angaben endgültig bewältigt.
Der Umbau des Unternehmens mit mehr eigenen Geschäften und zusätzlichen Handelspartnern im In- und Ausland sei nach zweieinhalb Jahren abgeschlossen, sagte Alnatura-Chef Götz Rehn in Frankfurt. Im laufenden Geschäftsjahr zeichneten sich wieder zweistellige Wachstumsraten ab. Auch das Online-Geschäft soll intensiviert werden.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 (30. September) hat das Unternehmen einen nahezu unveränderten Umsatz von 770 Millionen Euro (Vorjahr: 762 Mio.) erwirtschaftet. Dabei sei ein Gewinn erzielt worden, der aber nicht näher beziffert wurde.
Noch einmal habe das Unternehmen erhebliches Geschäftsvolumen bei dm verloren, das an anderen Stellen kompensiert werden musste, sagte Rehn. Unter anderem eröffneten die Südhessen in dem Geschäftsjahr bundesweit 19 neue Alnatura-Filialen, in die mehr als 20 Millionen Euro investiert worden seien.
Den Anteil des Auslandsgeschäftes mit den Schwerpunkten Schweiz und Österreich bezifferte Unternehmensgründer Rehn auf 25 Prozent. In Deutschland sind die Alnatura-Produkte inzwischen auch bei einer Vielzahl von Handelspartnern zu kaufen, unter anderem bei Edeka sowie den dm-Konkurrenten Rossmann, Müller und Budni.
Auch dm führt Rehn zufolge noch eine Handvoll Alnatura-Artikel. Mit den dm-Drogerien habe man früher rund 40 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet.
Die beiden Unternehmen waren zusammen groß geworden - hatten sich dann aber zerstritten. dm wollte zunehmend Bio-Waren unter einer Eigenmarke verkaufen, widersetzte sich andererseits aber einer Expansion von Alnatura. Ein Prozess um Mitspracherechte der von Rehns Schwager Götz Werner geleiteten dm-Kette bei Vertriebsentscheidungen der Alnatura ist beim Oberlandesgericht Frankfurt anhängig.