Mehrere hundert Jobs gerettet Alno will wieder produzieren - Einbußen für Beschäftigte

Pfullendorf (dpa) - Nach der Übernahme durch einen britischen Investor stehen beim Küchenbauer Alno die Zeichen auf Neustart. In den nächsten Wochen soll die Produktion wieder anlaufen.

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„Die ersten neuen Alno-Küchen sollen noch im ersten Quartal ausgeliefert werden“, kündigte der Geschäftsführer der Neuen Alno GmbH, Andreas Sandmann, im baden-württembergischen Pfullendorf an.

Nachdem Insolvenzverwalter Martin Hörmann Ende November das Ende von Alno verkündet hatte, kam Mitte Dezember die überraschende Rettung: Der britische Investor Riverrock übernahm große Teile von Alno für rund 20 Millionen Euro. Ein sogenannter Massekredit der Briten über sechs Millionen Euro half, den Betrieb zunächst aufrechtzuerhalten.

Für einige Hundert Mitarbeiter bedeutet die Übernahme die Rettung ihrer Jobs. „Am nächsten Montag soll ich wiederkommen“, sagt Belien Peter nach einer Betriebsversammlung. 30 Jahre seines Lebens habe er bei Alno verbracht. Peter ist einer von 320 Mitarbeitern, die bereits neue Verträge unterzeichnet haben.

Von rund 35 weiteren wartet das Unternehmen noch auf eine Antwort. Andere lehnten ab. Bei der Übernahme hieß es, man wolle den Betrieb mit mehr als 400 Beschäftigten weiterführen. Zum Zeitpunkt der Pleite hatte Alno nur noch rund 170 Angestellte, 400 waren bereits zuvor freigestellt worden.

Zwar sind viele Jobs gerettet - sie werden mit den neuen Verträgen allerdings schlechter bezahlt. „Alles in allem sind es rund 20 Prozent weniger als vorher“, sagt der langjährige Alno-Mitarbeiter Siegfried Keller. Für manchen seiner ehemaligen Kollegen könnten die Einbußen beim Lohn Grund gewesen sein, einen neuen Vertrag bei Alno abzulehnen.

In Kraft treten die neuen Verträge erst dann, wenn alle Bedingungen des Kaufvertrags erfüllt sind. Dass man mit weniger Mitarbeitern starte als ursprünglich geplant, habe finanzielle Konsequenzen, erklärt Insolvenzverwalter Martin Hörmann. Über diese müsse man sich mit Riverrock einigen. „Beide Seiten haben einen guten Willen, diese Lücke zu schließen“, sagt Hörmann. Auch Alno-Geschäftsführer Sandmann rechnet mit einer Einigung innerhalb weniger Tage.