American-Express-Nutzer verfallen in Kaufrausch

New York (dpa) - Die Nutzer einer American-Express-Kreditkarte lassen sich nicht lumpen: Sie haben im zweiten Quartal soviel Geld wie noch nie ausgegeben. Das hat den Gewinn des US-Finanzkonzerns auf unterm Strich 1,3 Milliarden Dollar (900 Mio Euro) hochgetrieben.

Das waren 31 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „Die Ausgaben unserer Nutzer haben ein Allzeithoch erreicht“, frohlockte Firmenchef Kenneth Chenault am Mittwoch in New York. Gleichzeitig kam American Express zugute, dass die Nutzer ihre Schulden wieder zuverlässiger bezahlen. American Express musste 357 Millionen Dollar in den Wind schreiben - etwa halb so viel wie vor einem Jahr.

Faule Kredite hatten sich während der Wirtschaftskrise zu einem Riesenproblem für American Express entwickelt. Anders als die Wettbewerber Visa und Mastercard muss das Unternehmen platzende Rechnungen selbst verkraften. Bei den zwei Rivalen liegt das Risiko bei den Partnern, welche die Karten ausgeben. Das sind zumeist Banken, aber auch Fluggesellschaften oder Autoverleiher.

In der Wirtschaftskrise hatten viele Firmen ihre Ausgaben drastisch zurückgefahren und Geschäftsreisen eingeschränkt. Auch Privatleute übten sich in Verzicht. Nun verbesserten sich die Erträge um 12 Prozent auf 7,6 Milliarden Dollar. Mit dem Abschneiden übertraf das American Express die Erwartungen der Analysten; die Aktie stieg nachbörslich leicht.

Auch Visa und Mastercard hatten zuletzt über gute Geschäfte berichtet. Ihre aktuellen Zwischenbilanzen stehen noch aus. Alle drei Anbieter stellen ihr Geschäft derzeit auf eine breitere Basis. American Express hat für eine halbe Milliarde Euro das Bonusprogramm Payback übernommen. Bei Payback können Verbraucher in teilnehmenden Geschäften und Onlineshops Punkte für jeden Einkauf sammeln und diese dann in Prämien eintauschen.